Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

31.05.2021 | 14:06 | Aktueller Rat Pflanzenbau 

Ackerbau: Viele Bestände noch in kältebedingter Schockstarre

Karlsruhe - „Die Vegetation ist ca. 2 Wochen zurück. Mit der jetzt prognostizierten Erwärmung ist bei den Außenarbeiten eine Arbeitsspitze zu erwarten.

Ackerbau 2021
(c) proplanta
Bedingt durch die regelmäßigen, in der Menge jedoch bescheidenen Niederschlagsmengen, hat der Infektionsdruck im Getreide zugenommen,“ berichtet der Taubertäler Pflanzenschutzexperte H. Lindner für den Main-Tauber-Kreis. In der Folge die entsprechenden Praxisexpertisen des amtlichen Pflanzenschutzberaters im Bereich Main-Tauber.

Winterweizen: Im Allgemeinen erscheinen die Bestände gesund, wenngleich jetzt auf den untersten Blattetagen, sortenabhängig, Septoria tritici deutlicher in Erscheinung tritt.

Aufgrund ihrer langen Inkubationszeit von ca. 3 Wochen (Zeit von Infektionsbeginn bis Krankheitsausbruch) sollten die Bestände behandelt werden, so lange sie optisch noch gesund erscheinen! Nachdem zum Monatswechsel in den allermeisten Beständen das Fahnenblatt voll ausgebildet sein wird, sollte die Abschlußbehandlung jetzt zeitnah erfolgen.

Praxistipps des Taubertäler Pflanzenschutzexperten H. Lindner:
  • Wir empfehlen für unsere Region den Einsatz von Ascra Xpro, Elatus Era, Jordi, Gigant, Revytrex+Comet, Balaya, oder Skyway Xpro in der jeweils regulären Aufwandmenge.
  • Epoxiconazol haltige Produkte wie Adexar, Ceriax oder Seguris dürfen heuer letztmalig angewendet und deshalb unbedingt aufgebraucht werden.
  • In Triticale und Dinkel kann die abschließende Behandlung deutlich günstiger mit dem Schwerpunkt auf die Rostwirkung erfolgen (Folicur, Soleil, Sakura und andere; siehe Ackerbaumerkblatt!)
Zur Vorgehensweise bei einer geplanten Fusariumbehandlung in Winterweizen verweisen wir auf die Mitteilungen der letzten Woche.

Sommergerste: Nachdem es auch dem Mehltau zu kalt war, besteht momentan in Sommergerste i.d.R. kein Handlungsbedarf. Ausnahme sind evtl. gute Standorte mit dichten Beständen wo jetzt eine Wachstumsreglermaßnahme geprüft werden kann. Im Fall einer bevorstehenden Trockenperiode ist jedoch Vorsicht geboten!

Mais: Witterungsbedingt zeigt sich heuer eine deutlich stärkere Verunkrautung als in den Vorjahren. Einerseits erfordert dies baldiges Handeln, andererseits verharren jedoch die meisten Bestände noch in einer kältebedingten ‚Schockstarre‘.

Praxistipps für Mais:
  • Der Einsatz von Bodenwirkstoffen wie Spectrum+Stomp und/oder Triketonen wie bspw. Callisto, Maran, Simba, Laudis, sind ab sofort möglich.
  • Beim Einsatz von Sulfonylharnstoffen zur Ackerfuchsschwanzbekämpfung (bspw. MaisTer power, Elumis Peak, Arigo, Motivell forte u.a.), sollte ein Wiederergründen der Bestände abgewartet werden.
  • Nachdem jetzt auch umfangreiche Arbeiten zur Rauhfutterbergung anstehen, empfehlen wir aus Erfahrung: Warten Sie mit der Unkrautbekämpfung nicht zu lange!
(Informationen des Main-Tauber-Kreis vom 28.05.2021)
LTZ Augustenberg
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Tipps zur Bekämpfung von Klettenlabkraut und Distel in Getreide

 Raps: Behandlung gegen Sklerotinia notwendig?

 Getreide: Fungizideinsatz steht an

 Tipps zur Unkrautbekämpfung im Getreide

 Zulassungserweiterungen für Pflanzenschutzmittel MODDUS

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger