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23.07.2012 | 08:10 | Aktueller Rat zum Pflanzenbau 

Kalkversorgung und Fruchtfolge im Ökolandbau aufeinander abstimmen

Dresden - Der Versorgungszustand mit Kalk hat Einfluss auf biologische Eigenschaften (Bodenleben und Humusumsatz, Kalkoptimum der Pflanzen), physikalische Eigenschaften (Bodenstruktur) und chemische Eigenschaften (Nährstoffverfügbarkeiten) des Bodens.

Praxis-Tipp
(c) proplanta
Auf den Acker- und Grünlandflächen kann die Kalkversorgung durch eine Bodenuntersuchung auf den pH-Wert ermittelt werden. In einer aktuellen Untersuchung auf Ökobetrieben in Sachsen wurde eine Unterversorgung mit Kalk der Ackerflächen von ca. 36 % festgestellt (VDLUFA-Versorgungsklassen A, B). 50 % der Flächen weisen eine optimale Versorgung der Klasse C und ca. 9 % eine hohe Versorgung auf.
 
Der bereits hohe Anteil unterversorgter Flächen ist bedenklich. So bedürfen besonders die Leguminosen für eine optimale N-Bindung durch die Knöllchenbakterien einer guten Kalkversorgung. Durch den direkten Einfluss zu niedriger pH-Werte und die verringerte N-Zufuhr durch die Leguminosen kann es so zu gravierenden Ertrags- und Qualitätsausfällen bei den angebauten Fruchtarten kommen.

Um dieser Entwicklung vorzubeugen ist zunächst eine periodisch durchzuführende Bodenuntersuchung für jede Fläche unerlässlich. Regelmäßige Kalkungen, insbesondere der leichten zur Auswaschung neigenden Böden, entsprechend der ermittelten Bodenuntersuchungsergebnisse sollten sich anschließen, damit auf Dauer eine optimale Versorgung gewährleistet werden kann (Klasse C).
 
Eine ausreichende Kalkversorgung aufrecht zu erhalten kann auf bestimmten Standorten einen  hohen betriebswirtschaftlichen Aufwand bedeuten. Bei Vorliegen eines nicht zu gravierenden Kalkmangels und Verzicht auf die Kalkung kann unter Umständen auch mit einer gezielten Umstellung der Fruchtfolge durch vermehrten Anbau unempfindlicher Fruchtarten gegengesteuert werden.

Im Bereich der Leguminosen sind folgende Arten durch eine gewisse Säuretoleranz gekennzeichnet: Erbse und Lupine an Stelle von Ackerbohne, und bei den Futterleguminosen ein verstärkter Anbau von Weißklee und Serradella, sowie eingeschränkt auch von Wicken, Schweden- und Hornklee. Bei den Nichtleguminosen zeichnen sich folgende Arten als tolerant gegenüber niedrigeren pH-Werten aus: Winterroggen, Kartoffeln, Öllein, Leindotter, aber auch Mais und Winterweizen gelten als wenig kalkbedürftig. Besser ist es jedoch, für eine ausreichende Kalkversorgung der Böden zu sorgen.

Quelle: Dr. Kolbe / LfULG Leipzig
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