Das sind Ergebnisse der erstmals vorgenommenen Auswertung des Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere (HI-Tier), die an die Stelle der seit 1873 regelmäßig durchgeführten Rinderzählungen getreten ist. Im Mai 2007 waren noch 382.801 Rinder gezählt worden. Der geringfügige Anstieg ist vermutlich auf den Methodenwechsel zurückzuführen, durch den die Vergleichbarkeit mit den früheren Ergebnissen eingeschränkt ist.
Der Rinderbestand setzt sich zusammen aus 167.000 Kühen, 157.000 weiteren weiblichen Rindern sowie 68.000 männlichen Rindern. Die deutliche Überzahl der weiblichen Tiere im Bestand zeigt, dass sich in Rheinland-Pfalz die Rinderhaltung auf die
Milchproduktion und die Ammen-/Mutterkuhhaltung konzentriert. Der Anteil der Milchkühe wird aufgrund der Produktionsrichtung des Betriebes und der Rasse berechnet. Er lag im Mai bei rund 71 Prozent der Kühe. Dies ergibt sich auch aus der Betrachtung der Rasse. So kommen die schwarzbunten Holsteinrinder auf einen Anteil von 40 Prozent am Gesamtbestand, den Milchkuhbestand dominieren sie mit 62 Prozent. Die rotbunten Holsteinrinder stellen 18 Prozent des Bestandes und 30 Prozent der Milchkühe. Die Holsteinrinder wurden speziell auf eine hohe
Milchleistung gezüchtet.
Rund ein Viertel der Rinder gehört Rassen an, die typischerweise zur Fleischproduktion genutzt werden. Weit verbreitet in Rheinland-Pfalz ist die Kreuzung von Fleischrinderrassen. Knapp 36 Prozent der gut 100.000 Fleischrinder sind dieser Gruppe zuzuordnen. Eine wichtige Rolle spielen außerdem die französischen Fleischrassen Limousin (34 Prozent) und Charolais (13 Prozent). Neben den Rassen für die Milch- bzw. die Fleischproduktion gibt es noch Rinderrassen, die sowohl auf die Milch- als auch die Fleischerzeugung gezüchtet wurden. Diese sogenannten Zweinutzungsrassen stellen mit 57.000 Tieren rund 15 Prozent des Gesamtbestandes. Fast die Hälfte dieser Tiere (48 Prozent) wurde durch die Kreuzung aus einer Milch- mit einer Fleischrasse gezüchtet. (PD)