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03.10.2012 | 10:04 | Rindfleischmarkt 

Agrarmarkt aktuell: Anhaltend hohe Rinderpreise

Schwäbisch Gmünd - Am Rindfleischmarkt überwiegen weiterhin ausgeglichene Verhältnisse. Das Angebot fällt nicht überdurchschnittlich aus und kann die Nachfrage weitestgehend befriedigen.

Rindfleischmarkt 2012
(c) proplanta
Ein anhaltend hohes Preisniveau ist die Folge.

Mit Abschluss der Ernte ist davon auszugehen, dass das Angebot am Rindfleischmarkt zunächst etwas größer ausfallen wird. Allerdings wird derzeit auch das Sortiment im LEH umgestellt und vermehrt Braten-, sowie Suppenfleisch und weniger Grillartikel angeboten. So ist auch in der weiteren Entwicklung von stabilen Marktverhältnissen auszugehen.

Bis August 2012 wurde von den privaten Haushalten in Deutschland mengenmäßig etwas weniger Rindfleisch nachgefragt als 2011 (-4,4 %), bei 1,7 % höheren Preisen. Im August 2012 lagen die Veränderungen bei -9 % Menge und +1 % Wert. Zurückzuführen ist dieser Rückgang auf einen Preisanstieg von über 8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Im 1. Hj. 2012 wurde gg. Vj. 30 % mehr Bio- Rindfleisch verkauft. Die hohen Futterkosten und fehlende Absetzer und Fresser begrenzen die Bio- Rindfleischproduktion.


Jungbullen

In KW 38 sind die Jungbullenpreise (U2) mit 4,08 €/kg SG nach einem kleinen Preisrückgang in den Vorwochen wieder fast auf Rekordniveau gestiegen und der Preistrend zeigt weiter nach oben.

Durch die kühleren Temperaturen und die Umstellung auf das Wintersortiment im LEH ist für den Oktober mit einer weiter anziehenden Verbrauchernachfrage zu rechnen. Für Bio-Jungbullen (Hkl. U) wurden im August 4,28 €/kg SG (+33 ct gg. Vj.) erzielt.


Schlachtfärsen

Die Preise für R3 Färsen stiegen bis KW 38 weiter ungebremst an. Mit 3,87 €/kg SG wurde für Färsen R3 im Südwesten zuletzt 55 ct/kg mehr als in der Vorjahreswoche bezahlt. Aktuell sind konstante bis weiter leicht steigende Preise zu erwarten. Bio-Schlachtfärsen der HKl. R erzielten im August 4,20 €/kg SG (+36 ct gg. Vj.).


Schlachtkühe

Für Schlachtkühe O2 wurden im Südwesten in KW 38 3,30 €/kg SG bezahlt (+52 ct/kg gg. Vj.). Trotz relativ konstanter Schlachtmengen liegen die Preise deutlich über dem Vorjahresniveau. Das Angebot ist häufig nicht oder gerade ausreichend, den Bedarf zu decken.

Zwar ist mit einer saisonalen Zunahme in den nächsten Wochen zu rechnen, doch wird wohl auch der Bedarf der Schlachtunternehmen anziehen. Angebotsüberschüsse sind nur vorübergehend zu erwarten, das Preisniveau hält sich für die Jahreszeit relativ stabil. Bio-Schlachtkühe erzielten im August durchschnittlich 3,66 €/kg SG (+36 ct gg. Vj.).


Kälber

Schlachtkälber (E-P) im Südwesten erzielten in KW 38 4,96 €/kg SG. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise lediglich um 24 Cent angestiegen, was in erster Linie auf den stockenden Export nach Südeuropa zurückzuführen ist. Zusätzlich drängt günstigere Ware aus den Niederlanden auf den deutschen Markt.

Die Nachfrage ist auch im weiteren Saisonverlauf verhältnismäßig ruhig, wobei die kühleren Temperaturen verstärkte Impulse erwarten lassen. Nutzkälber werden zurzeit umfangreich angeboten, die Nachfrage ist dagegen eher ruhig.

Bei schwarzbunten Kälbern und auch bei Fleckviehkälbern gehen die Preise zurück. Aufgrund des reichlichen Angebotes wird weiter von rückläufigen Preisen ausgegangen.

In Baden-Württemberg wurden für Fleckvieh- Bullenkälber in KW 38 6,09 €/kg bezahlt, für schwarzbunte Bullenkälber 101 €/Tier, dies sind 22 €/Tier, bzw. 0,30 €/kg weniger als der Höchstpreis vor 1-2 Monaten.

Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd
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