Dies betonten die Teilnehmer eines bedeutenden internationalen Schaffleischforums letzten Freitag in Brüssel in Anbetracht der zu verzeichnenden Produktions- und Verbrauchsrückgänge betonten.
Auf dem Forum trafen sich rund 130 Experten aus 20 Ländern zu einer Diskussion, wie die Rentabilität des Sektors verbessert und dieser nachhaltiger gestaltet werden kann. Die Referenten stellten die Herausforderungen für den Sektor heraus und verwiesen dabei auf die Verlangsamung des Verbrauchs, die Kostensteigerungen und die Einkommens- und Rentabilitätsverluste, die zu einem weltweiten Absinken der Schafbestände führten.
Copa-Cogeca Generalsekretär Pekka Pesonen, der auf dem Forum den Vorsitz führte, unterstrich, dass bei Ausbleiben umgehender Aktionen Verbrauch und Produktion noch stärker zurückgehen werden, was die massive Landflucht in der EU weiter verschärfen wird.
Vor diesem Hintergrund betonten die Teilnehmer die bestehenden Spielräume für Verbesserungen der Produktivität und der Produktqualität sowie die Notwendigkeit zu größerer Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Komponenten der Versorgungskette. Sie legten dabei den Akzent auf die zu verbessernde internationale Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Entwicklung sowie auf die Steigerung privater und öffentlicher Finanzierungs- und Fördermittel. Sie verwiesen auch auf gegebene Chancen, Kapital aus der Komplementarität des saisonalen Angebots zu schlagen, um die Versorgung das Jahr hindurch sowie eine kontinuierliche Nachfrage der Verbraucher sicherzustellen.
In dem Streben nach Förderung des Konsums unterstrichen sie die Notwendigkeit, sich insbesondere nach den Wünschen der jüngeren Generation zu orientieren, da gerade unter jungen Leuten die Wahrnehmung weit verbreitet ist, dass zu schwer mit Lammfleisch umzugehen sei. Hierzu ist Innovation essentiell, wobei auf den Trend in Richtung Zubereitungen von Fleisch ohne Knochen und die Entwicklung neuer Produkte zu setzen ist, um den Anforderungen der Verbraucher nach Convenience-Lebensmitteln zu entsprechen. Die EU-Landwirtschaftskommissarin Mariann Fischer Boel wies darauf hin, dass „der Kommission kaum Finanzierungsanträge für die
Absatzförderung von Lammfleisch zugehen - womöglich bieten sich also hier Möglichkeiten.“ Sie stellte auch die Frage in den Raum, ob es nicht für die Direktbeteiligten aus aller Welt möglich wäre, koordiniert zu Absatzförderungszwecken zusammenzuarbeiten. Ferner betonten die Teilnehmer den Nutzen der Schafhaltung für den Klima- und Umweltschutz und ihren Beitrag zur Erhaltung der Landschaft und der ländlichen Gebiete. (cdp)