(c) proplanta Inzwischen sei das Virus, das zu Fehlgeburten und Missbildungen bei Lämmern und Kälbern führen kann, bei fünf Schafhaltungen im Norden nachgewiesen worden, teilte das Landwirtschaftsministerium am Donnerstag in Kiel mit. In weiteren 17 Betrieben gebe es Verdachtsfälle - drei mehr als noch am Vortag.
Ein Ministeriumssprecher sagte, es werde die Zahl der Betriebe und nicht der betroffenen Tiere erfasst. Experten zufolge müsse bei schweren Krankheitsverläufen davon ausgegangen werden, dass bis zu einem Drittel der Jungtiere von Fehlgeburten und Missbildungen betroffen seien.
Der Sprecher bestätigte einen Fall aus Neuendorf bei Elmshorn, bei dem laut NDR1 Welle Nord 70 Lämmer betroffen waren.
Das Schmallenberg-Virus wird durch Mücken übertragen. Die Muttertiere, die jetzt Fehlgeburten hatten oder bekommen, dürften demnach im Sommer oder Herbst infiziert worden sein.
Da es noch keinen Impfstoff gebe, könne das Ministerium relativ wenig machen, außer die Entwicklung zu verfolgen und zu registrieren. Außerdem gehe es darum, für betroffene Betriebe finanzielle Hilfen zu ermöglichen, was bisher leider nicht möglich sei.
Der Sprecher appellierte an Betriebe, Verdachtsfälle zu melden. Bislang ist das Schmallenberg-Virus nicht meldepflichtig.
Schleswig-Holstein würde es sehr begrüßen, wenn der Bund eine Meldepflicht einführen würde. Im Bundesgebiet werde inzwischen über 81 Nachweise des Schmallenberg-Virus vor allem bei Schafen, jedoch auch bei Rindern berichtet. (dpa/lno)
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