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13.01.2012 | 14:54 | Schweinehaltung 

Berlakovich: Schweineproduktion wettbewerbsfähig in die Zukunft führen

Wien - „Nachdem wir in der wichtigen Frage des Ferkelschutzkorbes eine Einigung im Sinne der heimischen BäuerInnen, KonsumentInnen und Nutztiere erzielt haben, ist es nun primär wichtig, dass unsere Betriebe wieder Investitionssicherheit haben und planen können."

Ferkel
(c) proplanta
Dies betonte Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich gestern beim Schweinefachtag im oberösterreichischen Agrarbildungszentrum Lambach. „Ferner hat die langfristig geplante Weiterentwicklung der Haltungssysteme mit Hilfe einer praxisnahen Forschung zu erfolgen. Dabei ist das Know-How und die Mitwirkung der Schweinebranche von entscheidender Bedeutung. Irgendwelche Pseudoverbesserungen ohne unsere Bäuerinnen und Bauern darf es nicht geben“, so Berlakovich.

 
Vollkommen überzogenen Auflagen klare Absage erteilt
 
Der Landwirtschaftsminister berichtete in Lambach nochmals von seinem Einsatz  und der schlussendlich erzielten Einigung in den höchst schwierigen Verhandlungen rund um den Tierschutz in der Zuchtsauenhaltung. „Mit dem Erhalt des Ferkelschutzkorbes konnten wir die Existenz tausender bäuerlicher Betriebe sichern. Außerdem werden jährlich rund 500.000 Tiere vor dem Erdrücktwerden gerettet und es ist der notwendige Schutz der LandwirtInnen bei der Arbeit und eine ausreichende Versorgung mit heimi-schem Qualitätsfleisch gewährleistet. Das sind wichtige Ergebnisse für die Schweine-branche, alle KonsumentInnen und für den Tierschutz in Österreich. Vollkommen überzogenen Auflagen konnten wir eine klare Absage erteilen. Wir dürfen uns aber auf diesem Teilerfolg nicht ausruhen, ich sehe die Landwirtschaft weiterhin stark gefordert. Wichtig ist jedoch, dass wieder investiert werden kann und damit eine sinnvolle Wei-terentwicklung im Sinne aller möglich ist“, so Berlakovich.

 
Weiterentwicklung ja - gemeinsam mit der Praxis
 
Bei der Einigung zwischen Landwirtschafts- und Gesundheitsministerium wurde ferner festgelegt, gemeinsam die Forschung in Richtung verbesserte Abferkelbuchten voran-zutreiben. Sollte es in diesem Bereich nach einer mehrjährigen Forschungsphase posi-tive Erfahrungen geben, können neue Anforderungen per Verordnung festgelegt wer-den. Auf Drängen Berlakovichs verankert worden ist, dass die Wirtschaftlichkeit und die Funktionalität  entscheidende Kriterien bei der Beurteilung neuer Systeme sein werden.
 
Ab 2033 soll es jedenfalls größere Abferkelbuchten (von 4 auf 5,5 Quadratmeter) und Ferkelschutzkörbe zum Öffnen geben. Wie diese Systeme im Detail funktionieren kön-nen und ab welchem Zeitpunkt eine Öffnung der Körbe ohne erhöhte Verluste möglich ist, soll bis dahin wissenschaftlich untersucht werden. „Die Rahmenbedingungen für diese Forschungstätigkeit müssen erarbeitet werden. Klar ist aber, dass wir dazu Pra-xisbetriebe brauchen, die bereit sind, an der Entwicklung neuer Systeme mitzuarbei-ten“, so Berlakovich, der versprach, auf allen Ebenen weiterhin mit vollem Einsatz für die Bäuerinnen und Bauern und die Bewahrung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu kämp-fen. Es müsse alles getan werden, um den ohnehin bestehenden Strukturwandel nicht zu verschärfen und unseren Betriebe weiterhin eine ausreichende Existenzgrundlage zu bieten.
 
Laut Grünem Bericht 2011 gibt es in Österreich rund 30.800 Schweine haltende Be-triebe in Österreich, die rund 3,1 Mio. Schweine umfassen. Die größten Bestände gibt es in Oberösterreich (1,2 Mio. Tiere), der Steiermark (843.000 Tiere) und Niederöster-reich (839.000 Tiere). (BMLFUW)
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