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14.05.2017 | 12:30 | VEZG-Preis 

Schlechtes Wetter bremst Schlachtschweinepreis aus

Bonn - Das keinesfalls zu große Schlachtschweineangebot ist in Deutschland auch in der vergangenen Woche gut nachgefragt worden. Für einen Preisanstieg reichte das jedoch nicht aus, weil das lange Zeit grillunfreundliche Wetter den Abverkauf am Fleischmarkt hemmte.

VEZG-Preis Schlachtschweinepreis
(c) proplanta
Vor diesem Hintergrund blieb am Mittwoch (10.5.) die Leitnotierung für Schlachtschweine der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) stabil auf dem Vorwochenniveau von 1,76 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stehen.

Marktanalysten zufolge litt der Absatz von Grillartikeln in den vergangenen Tagen unter dem fortgesetzt kühlen und auch nassen Wetter. Bei Nacken sei es - untypisch für die Saison - zu Preisabschlägen gekommen; teilweise habe die Ware sogar eingefroren werden müssen. Lediglich der Verkauf von Schinken sei zufriedenstellend verlaufen; dieser habe von der Spargelsaison profitiert. Die angekündigten wärmeren Temperaturen könnten laut Experten der Nachfrage jedoch schnell wieder Schwung verleihen, so dass bei einem fortgesetzt eher begrenzten Angebot der Weg für steigende Schweinepreise frei wäre.

Nachgebende Notierungen in Frankreich und Italien

In Österreich blieb die maßgebliche Schlachtschweinenotierung des Verbandes der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) trotz des knapp versorgten Lebendmarktes mit 1,72 Euro/kg SG vergangene Woche stabil. Ausschlaggebend dafür war laut VLV der Fleischmarkt, auf dem preisewerte Teilstücke aus anderen EU-Staaten, darunter auch Polen, für gewissen Druck sorgten. In Spanien waren schlachtreife Tiere weiterhin gesucht, doch blieb die nationale Notierung amMercolleida mit 1,355 Euro/kg Lebendgewicht (LG) am vergangenen Donnerstag die sechsteWoche in Folge unverändert. Fehlende Preisimpulse aus Frankreich und Deutschland sowie fehlende Möglichkeiten für Preisanhebungen im Schweinefleischexport wurden als Gründe genannt.

In Frankreich sorgte der feiertagsbedingte Ausfall von Schlachttagen für ein gut ausreichendes Schlachtschweineangebot und höhere Schlachtgewichte, so dass die Notierung am Marché du Porc Breton im Wochenverlauf um 1,3 Cent/kg auf 1,491 Euro/kg SG nachgab. Noch größer fielen die Abschläge für die Mäster zuletzt in Italien mit gut Cent/kg Lebendgewicht (LG) aus; die Margen der roten Seite sollen dort tiefrot sein. In Belgien ging es dagegen mit den Schweinenotierungen bei Westflees und der Danisgruppe um jeweils 1 Cent/kg LG nach oben. Der dänische Fleischkonzern Danish Crown erhöhte seinen Auszahlungspreis für die Mäster zuletzt sogar um umgerechnet 2,7 Cent/kg SG.

EU-Schlachtschweine fast ein Drittel teurer als 2016

In den Mitgliedstaaten der EU war in der Woche zum 7. Mai insgesamt eine positive Tendenz bei den Schlachtschweinepreisen zu erkennen. Nach Angaben der EU-Kommission wurden Tiere in der Handelsklasse E im Mittel mit 172,69 Euro/100 kg abgerechnet; das waren 1,55 Euro oder 0,9 % mehr als in der letztenAprilwoche. Im Vorjahresvergleich erlösten die Erzeuger 41,73 Euro oder 31,9 % je 100 kg SG mehr für ihre Tiere.

Besonders kräftig zogen in der erstenMaiwoche die Notierungen in Estland mit 4,4 % und in Italien mit 4,0 % an. In Österreich, Belgien, Polen, den Niederlanden und Dänemark wurde von den Schlachtbetrieben zwischen 1,1 % und 1,7 % mehr Geld für die angelieferten Schlachtschweine gezahlt. Moderater fiel das Plus in Spanien und Deutschland mit 0,8 % beziehungsweise 0,9 % aus. Nur knapp behaupten konnten sich dagegen die in Euro angegebenen Preise in Schweden und Großbritannien, was aber ausschließlich auf Wechselkurseffekte zurückzuführen war. Verlierer der ersten Maiwoche waren in der EU die Mäster in Frankreich, denn sie konnten ihre Tiere nur mit einem Abschlag von 1,2 % verkaufen. Der Grund dafür war vor allem das größere Lebendangebot infolge feiertagsbedingt fehlender Schlachttage.
EU-Marktpreise Schlachtschweine 2017Bild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine - Woche vom 1. bis 7. Mai 2017.
AgE
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