Die nun erfolgte Zulassung durch das zuständige Bundesamt sei ein «wichtiger Schritt», um der Anforderung der Schmerzausschaltung nachzukommen, sagte Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Freitag.
Damit stehe eine Option zur Verfügung, für deren Anwendung sie «zeitnah» die notwendige
Verordnung vorlegen wolle. Isofluran ist ein Inhalations-Narkotikum, das geschulte Landwirte mit einem
Sachkundenachweis künftig selbst anwenden dürfen.
Hintergrund ist, dass die große Koalition das zum 1. Januar 2019 greifende Verbot der betäubungslosen
Kastration von Ferkeln um zwei Jahre verschieben will. Angesichts einer schon fünf Jahre laufenden
Übergangsfrist steht sie bei Tierschützern in der Kritik. Der
Bauernverband hatte dringend dafür geworben und darauf verwiesen, dass es keine praktikablen Alternativverfahren gebe.
In Deutschland werden Millionen Ferkel wenige Tage nach der Geburt ohne Betäubung kastriert. Diese traditionelle Methode soll vermeiden, dass Fleisch von Ebern einen strengen Geruch und Beigeschmack bekommt. In der Schweiz, wo die Betäubung von Ferkeln bei der Kastration schon seit 2009 vorgeschrieben ist, wird Isofluran regulär eingesetzt.
Tierärzte sehen die Anwendung durch Laien aber kritisch.