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28.05.2010 | 06:20 | Deutsche Schweinefleischerzeugung  

Schweinehaltung bleibt Wachstumsbranche

Hannover - Trotz knapper Gewinnspannen und langer Preistäler in der Schweinemast und Ferkelerzeugung werden in Deutschland ständig neue Ställe gebaut.

Schweinehaltung bleibt Wachstumsbranche
Der Selbstversorgungsgrad ist in den vergangenen 20 Jahren von 80 Prozent auf 110 Prozent gestiegen. Und auch in der Zukunft wird die deutsche Schweinefleischerzeugung eine Wachstumsbranche sein, davon waren nach Angaben des Landvolkes Niedersachsen Fachleute bei der Jahrestagung des Zentralverbandes der deutschen Schweineproduktion (ZDS) in Lübeck überzeugt. Grund für den Optimismus ist eine vergleichsweise gute Wettbewerbsfähigkeit. Zunehmend setzen die Erzeuger aber auch auf einen erkennbaren „Mehrwert“ von deutschem Schweinefleisch für die Verbraucher, mit dem sie auch im Ausland punkten können. International habe deutsches Schweinefleisch einen guten Ruf, es gelte jetzt diesen zu festigen und daran zu verdienen, sagte der Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz.

Wer nicht nur in der Abteilung „Gut und Günstig“ stehen und sich dem gnadenlosen Preiswettbewerb aussetzen wolle, der müsse sich dem Zeitgeist stellen und den Verbraucherwünschen „dicht auf der Spur“ bleiben, auch wenn diese aus fachlicher Sicht mitunter nur schwer eingängig seien. Wer dies zuerst mache, streiche auch die höchsten Pioniergewinne ein. Beispielhaft nannte Schwarz den CO2-Fußabdruck, auch wenn dieser bei Lebensmitteln sehr strittig sei, da es noch kein allgemein gültiges Berechnungsverfahren gebe. Die Landwirtschaft müsse sich aber dieser Diskussion stellen. Hohe Produktqualität allein reiche heute nicht mehr aus, sie sei vielmehr Voraussetzung, um überhaupt am Markt teilnehmen zu dürfen. Vielmehr gehe es um Genuss und Freude am Essen.


Deutsche Schweineproduktion mit Standortvorteilen

Im internationalen Wettbewerb hat die deutsche Schweineproduktion zwar unter hohen Auflagen und Kosten zu leiden, dennoch hat sie auch einige Standortvorteile. Gerade in den veredelungsintensiven Regionen Niedersachsens besteht eine hervorragende Infrastruktur für die Tierhaltung. Dazu zählen Schlachthöfe in konkurrenzfähiger Größenordnung, unter denen aber  anders als beispielsweise in Dänemark  immer noch Wettbewerb herrscht. Zudem haben die Betriebe eine fundierte finanzielle Basis, bei der das Kapital überwiegend in bäuerlicher Hand ist und für die Banken nur geringe Risiken bestehen, Geld zu verlieren.

Von Vorteil ist insbesondere das deutsche Erbrecht, so dass die Hoferben nicht alles einschließlich der Hofübernahme „auf Pump“ finanzieren müssen. Unter diesen Rahmenbedingungen können sowohl Großbetriebe unter Ausnutzung von Rationalisierungs- und Leistungseffekten als auch Familienbetriebe mit Sparsamkeit und familieneigenen Arbeitskräften erfolgreich wirtschaften. Voraussetzung ist allerdings eine effiziente Produktion, nicht nur mit hohen biologischen Leistungen, sondern auch mit geringen Kosten. (LPD)

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