Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) konnte am vergangenen Mittwoch (26.10.) ihre Leitnotierung auf dem Vorwochenniveau von 1,52 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stabil halten. Die Lage am Schlachtschweinemarkt entwickle sich zusehends ausgeglichener, so dass trotz der Androhung von Hauspreisen durch einige große Schlachtbetriebe die Notierung unverändert belassen wurde, erklärte die VEZG.
Laut Angaben der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) haben mit der Preisstabilisierung die „Panikverkäufe“ der Erzeuger und deren Unsicherheit nachgelassen, so dass sich die Ablieferungen normalisierten. Marktanalysten zufolge blieb das Schweineangebot mit Schlachtungen jenseits der Millionenmarke insgesamt aber hoch, und im Fleischhandel wurden von Schlachtunternehmen und Zerlegern weiterhin die ungenügenden Erlösmöglichkeiten für Lachse und Nacken beklagt.
Nach Ansicht des dänischen Fleischkonzerns Danish Crown sorgen dafür vor allem die deutschen und spanischen Anbieter, da sie mit großen Mengen in den Binnenmarkt drängten. Positiv sei, dass langsam die Nachfrage der verarbeitenden Industrie für das Weihnachtsgeschäft anziehe. Danish Crown ließ seinen Auszahlungspreis für Schlachtschweine, bei allerdings geänderten Gewichtsgrenzen, zuletzt unverändert. In Österreich blieb der nationale Leitpreis des Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) am vergangenen Donnerstag mit 1,51 Euro/kg SG ebenfalls stabil. Auch in Belgien endete die Talfahrt der Schlachtschweinepreise; die Danisgruppe und Westvlees ließen ihre Notierungen unverändert.
Anhaltende Preisabschläge im Süden der EU In Frankreich und südlich der Alpen mussten die Schweinemäster dagegen erneut Preisabschläge hinnehmen. Am Marchè du Porc Breton gab der notierte Basispreis am vergangenen Donnerstag im Vorwochenvergleich um 4,6 Cent/kg SG nach. Dortigen Analysten zufolge war die Schweinefleischnachfrage wegen fehlender Angebotsaktionen im Handel zuletzt sehr schwach. Zudem werde in den nächsten zwei Wochen jeweils ein Schlachttag feiertagsbedingt ausfallen, so dass genügend Schweine zur Verfügung stünden.
Auch in Spanien steht derzeit bei zunehmenden Schlachtgewichten ein gut ausreichendes Lebendangebot zur Verfügung, das allerdings bei den Schlachtbetrieben keineswegs rege gefragt ist. Am Mercolleida gab die nationale Leitnotierung um 2 Cent auf 1,16 Euro/kg Lebendgewicht (LG) nach. In Italien ging der Schlachtschweinepreis zuletzt um 2,6 Cent/kg LG zurück und weitere Abschläge werden erwartet. In der Woche zum 23. Oktober hatten die Notierungen noch nahezu in der gesamten EU mächtig unter Druck gestanden.
Nach Angaben der
EU-Kommission erlösten Tiere der Handelsklasse E im Mittel 155,06 Euro/100 kg SG; das entsprach im Vorwochenvergleich einem Minus von 4,01 Euro oder 2,5 %. Dabei fiel der französische Notierungsrückgang mit 4,4 % am stärksten aus. In Deutschland, Belgien, Spanien, den Niederlanden und Polen ging es zwischen 2,9 % und 3,4 % nach unten. Lediglich in Bulgarien und Finnland konnten die Schweinepreise merklich zulegen, und zwar um 3,6 % beziehungsweise 3,8 %.