Der Forster Unternehmer Michael Lindner will in der Lieberoser Heide eine 50-Megawatt-Solaranlage installieren. Das spart im Jahr 30.000 Tonnen Kohlendioxid. Der Clou dabei: Nicht nur der
Klimaschutz, sondern auch der Bodenschutz profitiert von der Anlage. Denn mit einem Teil des Geldes, das der Investor hier mit dem Solarstrom verdient, wird die Beräumung einer stark belasteten, ehemaligen Militärgeländes finanziert.
Bislang saß auf der Fläche allein die Forstverwaltung des Landes Brandenburg und das hatte kein Geld für die Sanierung. Zum Baustart des Solarkraftwerks ist heute Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (
SPD) gekommen, um dem Investor die erste von Altlasten befreite Fläche zu übergeben und gleichzeitig das Projekt vorzustellen. Woidke: „Mit dem Lieberoser Projekt wird ein sehr junger, aber auch boomender Wirtschaftszweig im Osten Deutschlands unterstützt. Eine große Zahl von Solarfirmen und Zulieferbetrieben hat sich hier etabliert. Bereits heute arbeiten in den Brandenburger Solarfirmen fast tausend Beschäftigte. Basisstoffe für Solarzellen werden in Eisenhüttenstadt produziert. Solarzellen und Module werden bereits in Frankfurt (Oder) und in Prenzlau gefertigt. Mit jeder neuen Freiflächenanlage wird die Nachfrage nach diesen Produkten angekurbelt. 160 bis 180 Millionen Euro werden hier zukunftsweisend im märkischen Sand investiert.“
Auf etwa 150 Hektar werden Photovoltaikanlagen stehen. Diese sollen eine Leistung von 50 Megawatt haben. Die erzeugte Energie wird in das nahe gelegene Umspannwerk Preilack eingespeist. Insgesamt werden so 400 Hektar entmunitioniert und von chemischen Altlasten befreit. Dafür müssen nach den vorliegenden Kostenschätzungen 5 Millionen Euro aufgewendet werden. Diese werden durch die Erlöse aus dem Pachtvertrag und einer Beteiligung am Stromerlös wieder eingespielt. 2008 werden 12 Megawatt ans Netz gehen und 2009 rund 38 Megawatt. Der Pachtvertrag läuft über 28 Jahre. (PD)