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08.07.2013 | 18:42 | Solarstrom 

Bau von Solaranlagen auf deutschen Dächer geht zurück

Berlin - Der Solarstrom war bisher einer der größten Kostentreiber bei der Energiewende - die Förderung wird über den Strompreis mitbezahlt. Nun könnte sich der Zubau in diesem Jahr fast halbieren. Sinkende Strompreise bedeutet das für die Verbraucher aber trotzdem nicht.

Solaranlagen Deutschland
(c) proplanta

Die Deutschen bauen nach mehreren Förderkürzungen bedeutend weniger Solaranlagen auf ihre Hausdächer als noch in den Vorjahren. In den vergangenen drei Jahren seien jeweils etwa 7.500 Megawatt an neuer Solarleistung hinzugekommen, 2013 würden es nur noch etwa 4.000 Megawatt, sagte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) am Montag in Berlin.

So könnten die Kosten für die Verbraucher gemildert werden. Während allein die 2010 installierten Anlagen die Bürger in diesem Jahr 2,2 Milliarden Euro kosteten, seien es bei den Anlagen aus diesem Jahr nur noch rund 300 Millionen. Die Förderkosten werden per Ökostrom-Umlage auf den Verbraucher-Strompreis umgelegt.

«Der Ausbau der Photovoltaik war in den letzten drei Jahren völlig außer Kontrolle geraten», sagte Altmaier. Vor einem Jahr hatten Bund und Länder die Solarförderung daher reformiert - Altmaier sagte, die Wirkung der Reform übertreffe die Erwartungen. Neben automatischen weiteren Kürzungen bei einer bestimmten Zubaumenge soll es bei 52.000 Megawatt installierter Leistung für Neuanlagen keine Förderung mehr geben. Laut Altmaier wird diese Grenze 2017 oder 2018 erreicht sein. Wegen hoher Strompreise nutzen immer mehr Bürger den Sonnenstrom vom Dach zur Eigenversorgung. Altmaier bekräftigte, dass es auch bei der Windenergie eine ähnliche Regelung mit einer Deckelung geben solle.

Für jede Kilowattstunde Solarstrom wird eine feste, auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung gezahlt. Die Differenz zwischen dem an der Strombörse dafür erzielten Preis und dem Vergütungssatz zahlen die Bürger per Umlage über den Strompreis. Trotz des Abbremsens des Solarausbaus wird die Umlage weiter steigen - denn die Preise an der Strombörse fallen, wenn mehr Wind- und Solarstrom erzeugt wird. An vielen Tagen gibt es schlicht ein Überangebot. So wachsen - auch ohne weiteren Ökostrom-Zubau - die Differenzkosten bei der Umlage.

Ein Problem sind die hohen Solarvergütungen der Vorjahre. Für eine im Juli 2009 ans Netz gegangene Anlage werden über 20 Jahre 43,01 Cent je Kilowattstunde gezahlt - hier fallen enorme Differenzkosten an, wenn der Preis an der Strombörse teilweise unter 3 Cent fällt. Für eine jetzt im Juli neu gemeldete Kleinanlage gibt es nur noch 15,07 Cent Vergütung. In den ersten sechs Monaten 2013 wurden nur noch 1.800 Megawatt an neuer Solarleistung installiert - dabei im Juni 315 Megawatt. Allein im Juni 2010 waren es satte 2.109 Megawatt. (dpa)

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