(c) proplanta Die eine Hälfte bekommt der Mitbegründer und Aufsichtsratschef der SMA Solar Technology AG in Kassel, Günther Cramer (59).
Die zweite Hälfte des Preises geht an das Freiburger Unternehmer- und Forscher-Duo Andreas Bett (50) und Hansjörg Lerchenmüller (45). Dies teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) am Donnerstag in Osnabrück mit.
Die Preise werden am 28. Oktober in Leipzig durch Bundespräsident Joachim Gauck übergeben. Die jährliche vergebene Auszeichnung ist nach Angaben der Stiftung der höchstdotierte Umweltpreis Europas.
Cramer gehört zu den Solarpionieren in Deutschland. 1981 gründete er mit zwei anderen Ingenieuren das Unternehmen System-, Mess- und Anlagentechnik, aus dem der heutige Solartechnik-Hersteller SMA Technology hervorging.
Sie beschäftigt eigenen Angaben zufolge mittlerweile 5.500 Menschen und ist Weltmarktführer für Solarwechselrichter. Damit kann der Gleichstrom der Solarzellen in Wechselstrom umgewandelt werden, wie er aus der Steckdose kommt.
Es handelt sich damit quasi um das Herz einer Photovoltaikanlage. Cramer ist auch Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar).
Der Preis sei auch eine Auszeichnung für seine beiden Mitstreiter Peter Drews und Reiner Wettlaufer, betonte Cramer. «Wir sind und waren ein tolles Team.» 2011 wechselte Cramer vom SMA-Vorstand in den Aufsichtsrat.
Die drei Gründer riefen Stiftungen ins Leben, mit denen Geschäftsmodelle zur Verbreitung der Photovoltaik in Entwicklungsländern entwickelt und gefördert werden sollen.
Mit der zweiten Hälfte des Preises werden die Freiburger Bett (50) und Lerchenmüller (45) gewürdigt. «Sie sind der lebende Beweis für das erfolgreiche Zusammenspiel von wissenschaftlicher Exzellenz und unternehmerischem Mut», sagte DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde.
Bett ist stellvertretender Leiter des in Freiburg beheimateten Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, Lerchenmüller Geschäftsführer der Soitec Solar GmbH mit Sitz in Freiburg. Gemeinsam haben sie Forschungen im Bereich der Photovoltaik von der Idee bis zum industriellen Produkt vorangetrieben, sagte Brickwedde.
Im Mittelpunkt steht die sogenannte Konzentrator-Technologie. «Sie kann Sonnenlicht mit hocheffizienten Mehrfach-Solarzellen und speziellen Sammellinsen weitaus wirkungsvoller nutzen als herkömmliche Silizium-Module», erläuterte Bett.
Im Ergebnis könnten mit dieser Technik Modulwirkungsgrade von derzeit etwa 30 Prozent erreicht werden. «Damit ist die Energieausbeute rund doppelt so groß wie bei herkömmlicher Silizium-Technologie», so Lerchenmüller.
Die Entwicklungen wurden vom Fraunhofer ISE, für das Bett seit 1987 an Solarzellen forscht, maßgeblich mitbestimmt. Lerchenmüller forschte anfangs mit. 2005 übernahm er dann die Geschäftsführung des vom Fraunhofer ISE gegründeten Start-Up-Unternehmens Concentrix, heute Soitec Solar. Die Firma machte die Erfindungen serienreif.
«Wir sind damit ein Zeugnis dafür, wie der Technologietransfer aus der Forschung in die Industrie gelingen kann und neue qualifizierte Arbeitsplätze entstehen können», sagte Bett. (dpa)
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