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16.02.2009 | 15:58 | Neuordnung der Semesterzeiten 

Senat der Universität Bonn schlägt Kompromiss bei der Neuordnung der Semesterzeiten vor

Bonn - Der Senat der Universität hat sich mit einer Stellungnahme in die bundesweite Diskussion um die Harmonisierung der Semesterzeiten eingeschaltet und jetzt ein "Bonner Modell" vorgeschlagen.

Semesterzeiten Bonn
(c) proplanta
Danach sollen die Vorlesungen zum 15 Wochen langen Wintersemester im Herbst immer in der Woche beginnen, in der der 1. Oktober liegt. Der Vorlesungsbeginn zum Sommersemester, das 14 Wochen dauert, soll in die Woche fallen, in der der 1. April liegt. Für die Bonner Universität bedeutete diese Regelung, dass das Semester rund zwei Wochen früher als bisher begönne. Die Vorverlegung des Semesterbeginns soll Studierenden den Studienortwechsel zwischen europäischen Universitäten ohne Zeitverlust ermöglichen, aber auch vermeiden, dass die neuen Semesterzeiten mit anderen Aktivitäten der Hochschulen zum Beispiel im Bereich der Forschung kollidieren.

Eine Arbeitsgruppe des Senats hatte die Stellungnahme vorbereitet. Der Vorschlag berücksichtigt sowohl die Mobilität der Studierenden als auch die der an den Universitäten arbeitenden Wissenschaftler. Durch die Vorverlegung des Semesterbeginns sei sichergestellt, dass Studierende bei Aufnahme und Beendigung von Auslandssemestern keinen Zeitverlust hinnehmen müssten. Einen Vorlesungsbeginn Anfang September, wie ihn die HRK-Vorsitzende Margret Wintermantel vorgeschlagen hatte, lehnt der Bonner Senat mit Blick auf Prüfungstermine, Exkursionen, Summer Schools, Sprachkurse und berufsqualifizierenden Pflichtpraktika ab.

Mit Blick auf die Mobilität des forschenden Universitätspersonals betont der Senat der Universität Bonn, eine gewisse Asynchronie der Vorlesungszeiten fördere die Internationalisierung der Lehre und den wissenschaftlichen Austausch. Der September sei in vielen Disziplinen der ideale Monat für Forschungsaufenthalte, Feldforschungen, Geländearbeiten und Tagungen - auch in Ländern, in denen die Vorlesungen bereits im September beginnen.

Rektor Professor Dr. Matthias Winiger begrüßte die Initiative des Senates und betonte: "Eine Harmonisierung der Semesterzeiten in Europa ist ein integraler Bestandteil des Bologna-Prozesses und dringend geboten!" Auslandssemester, die in vielen Bachelor- und Master-Studiengängen vorgeschrieben seien, müssten von den Studierenden ohne Zeitverlust wahrgenommen werden können. Dennoch müssten die Vorlesungsphasen zwischen Lissabon und London nicht am selben Tag beginnen. "Ein gewisser Spielraum, der örtliche und fachspezifische Bedingungen berücksichtigt, sollte trotzdem möglich sein. Die Überlegungen des Senats könnten Bewegung in die zur Zeit blockierte Diskussion bringen." (PD)
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