Fachthemen wie Pflanzenschutz, Züchtung, Preisbildung und Rentabilität stehen auf dem Programm der Fachveranstaltung.
Der Gemüsebautag Südwest wird am heutigen Dienstag, dem 9. Februar 2010, zum dritten Mal vom
- Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) gemeinsam mit dem
- Verband badischer Gartenbaubetriebe, Karlsruhe, und dem
- Württembergischen Gärtnereiverband, Stuttgart, ausgerichtet.
Als weitere Mitveranstalter sind der
- Gartenbauliche Beratungsdienst Heilbronn und das
- Landwirtschaftsamt Heilbronn beteiligt.
Mit der Durchführung dieser gemeinsamen Veranstaltung wurde die schon in den Vorjahren vorgenommene Bündelung der Kräfte fortgesetzt.
In diesem Jahr ist die Veranstaltung ganz auf die aktuellen praktischen Anforderungen für die Produktion und Vermarktung ausgerichtet. Die Fachtagung bietet den interessierten Landwirten und Gärtnern vielfältige Informationen aus den Bereichen Pflanzenschutz, Pflanzenzüchtung, Preisbildung, Marktinformation und zur Rentabilität des Gemüsebaus bis hin zum intelligenten Energieeinsatz in der Produktion.
Bedeutung des Gemüseanbaus
In Deutschland wurden 2009 im Freiland auf rund 111.000 ha und im Unterglasanbau auf ca. 1475 ha Gemüsekulturen angebaut. Die nachfolgende Tabelle zeigt den auf Baden-Württemberg entfallenden Anteil:
Baden-Württemberg Fläche in ha Anteil in D Rangfolge in D
Freiland 12.816 9,8 % 5
Unterglas 460 31,2 % 1
In Deutschland kam es seit Beginn der 80er-Jahre zu einer kontinuierlichen Ausweitung des Gemüseanbaus von knapp 50.000 ha auf die oben genannte Anbaufläche. Durch den Einsatz von Vlies oder Folie wurden die Anbaumöglichkeiten zusätzlich verbessert und die Saison verlängert. Der Selbstversorgungsgrad bei Gemüse konnte dabei auf aktuell rund 42 Prozent gesteigert werden.
Wichtige Freilandkulturarten sind im Südwesten Spargel, Salate, Weiß- und Rotkohl, Möhren, Zuckermais und Zwiebeln. Im Unterglasanbau sind dies Feldsalat, Tomaten und Salatgurken.
Der Produktionswert von Gemüse ist deutschlandweit von 1999 mit 1,14 Mrd. Euro auf 2,08 Mrd. Euro im Jahr 2008 gestiegen. Der Anteil an den Verkaufserlösen stieg in diesem Zeitraum von 3,6 Prozent auf rund 5 Prozent. Mengenmäßig beläuft sich die Ernte 2009 auf 3,44 Mio. t im Freilandanbau. Dies bedeutet eine Steigerung der Erntemengen um gut 5 %. Baden-Württemberg liegt mit 242.000 t auf dem 6. Platz bei den Bundesländern. Im Unterglasanbau weist die Statistik für das Jahr 2009 eine Erntemenge von rund 167.000 t aus. In Baden-Württemberg werden davon rund 29.000 Tonnen produziert.
Für den Gemüsebau war 2009 in der Gesamtschau ein wirtschaftlich miserables Jahr. Dafür waren drei Gründe ausschlaggebend. Zum einen wuchs aufgrund vergleichsweise günstiger Witterungsverhältnisse eine große Ernte heran, die zu massivem Marktdruck führte. Zweitens führte der harte Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel maßgeblich zu einer Preismisere. Und drittens fand trotz starker Preissenkungen keine Nachfragebelebung statt, sondern es musste sogar ein Verbrauchsrückgang von 1 bis 2 Prozent verzeichnet werden. (lbv)