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16.02.2013 | 06:32 | Projekte der DLG 

Internationales DLG-Pflanzenbauzentrum erklärt 2012 für ausgesprochen erfolgreich

Frankfurt/Main - Sehr zufrieden zeigt sich die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) mit den Aktivitäten im Jahr 2012 an ihrem Internationalen Pflanzenbauzentrum (IPZ) in Bernburg-Strenzfeld.

DLG-Feldtage
(c) proplanta
„Wir konnten die ersten pflanzenbaulichen Fragestellungen in Angriff nehmen, Seminare der DLG-Akademie und landtechnische Tests durchführen, zahlreiche Besuchergruppen aus dem In- und Ausland begrüßen und hatten mit den DLG-Feldtagen ein absolutes Highlight. Insgesamt haben wir seit Einrichtung des IPZ im Oktober 2010 über 40 Projekte begonnen und zum Teil bereits abgeschlossen", bilanzierte IPZ-Leiter Andreas Steul.

„Auch ist es uns gelungen, mit der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLFG), der Hochschule Anhalt (HSA) und dem Julius Kühn-Institut (JKI) Kooperationsvereinbarungen abzuschließen, die unsere Forschungs- und Demonstrationsprojekte rund um den anwendungsorientierten Pflanzenbau in bester Weise unterstützen und voranbringen." Bereits im Jahr 2011 wurden Kooperationsvereinbarungen mit dem Bundessortenamt (BSA) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) unterzeichnet.

Das Internationale DLG-Pflanzenbauzentrum ist eine einzigartige Institution: Landwirte, Berater und Wissenschaftler formulieren die Versuchsfragen gemeinsam und begleiten die Projekte bis zur Kommunikation und Umsetzung der Projektergebnisse. Dadurch ist sichergestellt, dass nur Projekte mit hoher Relevanz für die Schlüsselbranche Landwirtschaft durchgeführt werden, und dass die Ergebnisse unmittelbar bei den Landwirten ankommen.

Mit 324 Ausstellern und 22.467 Fachbesuchern aus 26 Ländern konnten für die DLG-Feldtage 2012 Rekordbeteiligungen verzeichnet werden. Trotz der außergewöhnlich starken Niederschläge am zweiten Ausstellungstag wurde die Veranstaltung zu einem Erfolg für die Branche sowie für die Stadt Bernburg und den gesamten Salzlandkreis, die vorzügliche Gastgeber für die Aussteller und für die Besucher waren. Die Vorbereitungen für die nächsten DLG-Feldtage, die vom 17. bis 19. Juni 2014 am IPZ stattfinden, wurden bereits gestartet. Ein neuer Veranstaltungsschlag wurde ausgewählt, und auch mit der Optimierung der Zufahrtswege und der Parkplatzsituation wurde begonnen. Die DLG erwartet auch im kommenden Jahr wieder über 20.000 Besucher aus ganz Deutschland und aus den benachbarten Ländern zu den Feldtagen.


Projekt „Standortanalyse/Hofbodenkarte"

Die am IPZ durchgeführten pflanzenbaulichen und verfahrenstechnischen Versuchsanstellungen dienen der Informationsgewinnung und gleichzeitig der unmittelbaren Information der Landwirte über neueste pflanzenbauliche Entwicklungen. Im Zentrum stehen die Erarbeitung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf kurzem Wege in die landwirtschaftliche Praxis. Hierzu zählt auch das Projekt „Standortanalyse/Hofbodenkarte". Die DLG hat mit wissenschaftlichen Partnern aus mehreren Bundesländern die Gesamtfläche des IPZ untersucht. Dabei kamen innovative Mess- und Dokumentationsverfahren zum Einsatz, die es gestatten, bis in 100 cm Bodentiefe die wesentlichen Bodeneigenschaften zu erfassen und digital verfügbar zu machen.

Ziel ist die Erstellung einer Hofbodenkarte, mit deren Hilfe festgestellt werden kann, welche Flächen sich für unterschiedliche Versuchsfragestellungen am besten eignen und wie man die wertvolle Ressource Boden am nachhaltigsten nutzen kann. In einem kostenlosen DLG-Merkblatt wird jetzt zusammengetragen, wie die Landwirte eine Hofbodenkarte erstellen und im eigenen Betrieb nutzen können.


Langzeitversuch Streifensaat/Bodenbearbeitungssysteme

Die perfekte, standortangepasste Bodenbearbeitung ist Grundlage für einen guten und sicheren Ertrag. Den Landwirten stehen hierzu verschiedene Techniken und Verfahren zur Verfügung. Mit der Streifenbodenbearbeitung wird derzeit ein neues, in den Vereinigten Staaten von Amerika entwickeltes Verfahren untersucht. Dieses Verfahren vereinigt ökologische Anforderungen des Bodenschutzes mit ökonomischen Anforderungen, wie der Energieeinsparung.

Die DLG hat dazu am IPZ einen auf mindestens acht Jahre ausgelegten Langzeitversuch angelegt, um hier grundlegende Informationen über dieses neue Verfahren zu sammeln. Insgesamt geht es um die pflanzenbauliche und ökonomische Einordnung des neuen Verfahrens in die bestehenden Bodenbearbeitungsverfahren. Dadurch werden dem Landwirt Entscheidungshilfen für seine spezifische Situation an die Hand gegeben. Die DLG arbeitet bei diesem Projekt mit weiteren Institutionen aus anderen Bundesländern sowie mit den Standortpartnern am IPZ zusammen. Sobald erste Ergebnisse vorliegen, werden die Landwirte darüber informiert.


Sämaschinen-Test

Im Herbst 2012 wurden auf einer Fläche von zwei Hektar am IPZ auf über 250 Parzellen vier verschiedene Versuchs-Sämaschinen getestet. Im Landwirtschaftlichen Versuchswesen sowie in der Pflanzenzüchtung ist die exakte Verteilung des Saatgutes Ausgangspunkt für verlässliche Versuchsergebnisse.

In diesem Versuch wurden die Längs- und Querverteilung von groß- und kleinkörnigem Saatgut sowie die Vermischungsgefahr von verschiedenen Sorten bei der Aussaat durch den DLG-Ausschuss für Versuchswesen in der Pflanzenproduktion getestet. Dazu wurden in den ausgesäten Parzellen über 86.000 Datensätze erhoben und statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse fließen jetzt direkt in die technische Weiterentwicklung der Sämaschinen ein und wurden bereits teilweise auf der DLG-Technikertagung Ende Januar 2013 in Soest vorgestellt und diskutiert. (dlg)
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