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11.04.2010 | 10:20 | Nutzierbiologie 

Die Welt zu Gast in Dummerstorf

Dummerstorf - Was verbindet einen indischen Wasserbüffel mit einem deutschen Rind? Das erforscht die aus Indien stammende Doktorandin Rachna Monga zurzeit am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf (FBN).

Die Welt zu Gast in Dummerstorf
Sie gehört zu dem vierköpfigen Team des Molecular Endocrinology Laboratory des National Dairy Research Institute (NDRI) in Indien. Im Rahmen dieser internationalen Kooperation werden mit einer Arbeitsgruppe um Privatdozent Dr. Jens Vanselow, Fruchtbarkeitsprobleme bei deutschen Kühen und indischen Wasserbüffeln anhand eines bestimmten Gens (Cyp19 Gen) analysiert.

Die Forschungsarbeit ist eine von insgesamt 134 Forschungsprojekten, die gegenwärtig am FBN in Kooperation mit 262 Institutionen aus 35 Ländern durchgeführt werden. Wissenschaftler und Doktoranden aus allen Kontinenten, darunter aus Australien, Ägypten, Italien, Kanada, Polen, Slowakei, Syrien, Thailand, USA und Vietnam, konnte das FBN in den vergangenen Jahren begrüßen. Die Forschungseinrichtung verfügt insgesamt über 228 Arbeitsplätze, davon 60 Wissenschaftlerstellen und etwa 20 Gastwissenschaftler aus dem internationalen Forschungsumfeld. Damit stammt jeder vierte Wissenschaftler aus dem Ausland.

Schwerpunkte der internationalen Projekte liegen unter anderem in der Analyse der genetischen Prägung beim Schwein, der Erforschung von Stress nach der Geburt und der Regulationsmechanismen der Eizellreifung beim landwirtschaftlichen Nutztier. „Unsere Intension ist es, das FBN auch künftig in der europäischen Forschungslandschaft fest zu positionieren und die internationale Wahrnehmung weiterhin zu erhöhen. Denn die nationale und internationale Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft stellt eine wesentliche Grundlage der Forschungsarbeit am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie dar“, erläuterte Prof. Manfred Schwerin, Vorstand des FBN. „Im europäischen Forschungsraum konnten wir unsere Position als kompetenter Partner auf dem Gebiet der Nutztierbiologie nachhaltig etablieren.“ Wissenschaftler des Instituts sind beispielsweise seit Jahren an langjährigen EU-Projekten wie EARNEST („Frühe-Ernährung-Programmierungs-Projekt“) und SABRE („Epigenetik und Wohlbefinden unserer Nutztiere im Fokus nachhaltiger Züchtungsforschung“) beteiligt.

Ein weiteres Augenmerk der internationalen Aktivitäten beinhaltet die gezielte Nachwuchsförderung am FBN. In den vergangenen Jahren verdoppelte sich die Anzahl der Doktoranden auf gegenwärtig 71. Elf von ihnen stammen aus dem Ausland. Zudem steigt das Interesse von jungen ausländischen Nachwuchswissenschaftlern, selbst die Forschungseinrichtung in Dummerstorf kennen zu lernen. Im April 2010 erwartet das FBN 60 Studierende von der niederländischen Universität Wageningen, die auf dem Gebiet der Agrarwissenschaften zu den weltweit renommiertesten Einrichtungen zählt. Für Juni 2010 ist darüber hinaus am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie ein internationales Graduiertentreffen von Doktoranden und Postdoktoranden aus dem Forschungsbereich der Ernährungsphysiologie in Planung. Der Graduiertentreff, der erstmals überhaupt in diesem Fachgebiet durchgeführt wird, soll dem internationalen Forschungsaustausch und Anbahnen von Forschungskooperationen auf den Gebieten der Human- oder Tierernährung, der Biologie, Biomathematik, Veterinärmedizin, Agrar- oder Ernährungswissenschaft dienen. (fbn)
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