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02.10.2010 | 17:30 | Schafzucht 

Alplämmer kommen ins Tal

Brugg - Diese Tage kehren die Lämmer, die den Sommer auf der Alp verbracht haben, ins Tal zurück. Ihr Fleisch ist bei der Genossenschaft Migros Ostschweiz ab dem 27. September unter der Bezeichnung „Alplamm“ erhältlich.

Schafe
(c) proplanta
Die Genossenschaft prüft gemeinsam mit dem Schweizerischen Schafzuchtverband, Micarna und dem Schweizerischen Bauernverband in einem Pilotprojekt das Interesse der Konsumentinnen und Konsumenten an Schweizer Alp-Lammfleisch.

Norbert Lenherr ist Landwirt in Grabs. Auf seinem Landwirtschaftsbetrieb, dem Güetli, hält er Mutterkühe und Schafe. Jedes Jahr gibt er seine Lämmer auf die Grabseralp und den Schibenstoll. Wie Lenherr schicken auch viele andere ihre Lämmer auf die Alp. In den Kantonen Sankt Gallen, Appenzell Inner- und Ausserrhoden sowie Graubünden sind es jährlich über 50.000 Tiere. Die Lämmer bewegen sich frei und ohne Stress auf den Alpwiesen und fressen die würzigen Alpkräuter, die hier im Sommer wachsen. Sie verhindern, dass die Weiden verbuschen oder verwalden und tragen dazu bei, dass die typische Berglandschaft erhalten wird. Im Herbst, wenn es in den Bergen kalt wird und der erste Schnee fällt, kehren sie ins Tal zurück.

Damit sich der Aufwand lohnt, sind die Besitzer der Lämmer auf einen fairen Preis angewiesen. Diesen Herbst setzen Norbert Lenherr und andere Schafhalter ihre Lämmer über ein Alplamm-Pilotprojekt ab. Dabei erhalten sie einen Mehrpreis. Der Schweizerische Schafzuchtverband, Micarna, die Genossenschaft Migros Ostschweiz und der Schweizerische Bauernverband prüfen in diesem Pilotprojekt ob das Interesse der Konsumentinnen und Konsumenten an Schweizer Alp-Lammfleisch vorhanden ist. Vom 27. September bis 26. November ist in den Verkaufsstellen der Genossenschaft Migros Ostschweiz Lammfleisch von Tieren erhältlich, die den Sommer auf St. Galler, Bündner und Appenzeller Alpen verbracht haben. Das Fleisch wird am Verkaufspunkt mit einem speziellen Alplamm-Logo gekennzeichnet.

Die Projektpartner möchten mit „Alplämmern“ den Verkauf von Schweizer Lammfleisch, der bis jetzt ein Schattendasein fristet, stärken. Lämmer werden in der Schweiz natur- und artgerecht gehalten. Das Fleisch ist aus ernährungsphysiologischer Sicht sehr wertvoll und bietet höchsten Genuss und Geschmack. Es ist kalorienarm und enthält vorwiegend einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Mit Alp-Lammfleisch kauft man nicht nur ein hervorragendes, ökologisch sinnvolles Produkt, sondern bekommt auch gepflegte Alpweiden dazu. (sbv)
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