Jeder Deutsche habe 2010 im Schnitt 19,3 Kilogramm Geflügelfleisch gegessen. Angesichts des EU-Durchschnitts von 23,2 Kilo erwartet
Backhaus eine weitere Zunahme in Deutschland, wie er am Dienstag in Schwerin mitteilte. «Mit der Mast in Klein- und Kleinstbetrieben kann man diesen Bedarf nicht decken.» Wer ständig gegen die Geflügelmast Sturm laufe, sei dem Verbraucher die Antwort schuldig, woher er das Fleisch beziehen solle.
Hintergrund ist eine neuerliche Protestaktion von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen am Mittwoch vor dem Landtag in Schwerin. Corinna Cwielag von der Umweltschutzorganisation
BUND fordert, das Land solle die Förderung weiterer industrieller Tierhaltungsanlagen wegen der damit verbundenen Gesundheitsgefahren und im Interesse des Tierschutzes einstellen.
Backhaus sieht dagegen noch reichlich Potenzial in Mecklenburg-Vorpommern für Tierhaltungsanlagen. Nirgendwo in Deutschland gebe es weniger Nutztiere bezogen auf die
landwirtschaftliche Nutzfläche wie im Nordosten.
Der Minister wies den Vorwurf von Umweltgruppen zurück, das Land würde überproportional Investitionen in die Geflügelhaltung fördern. Knapp ein Drittel der Fördermittel seit 2007 sei in die Milchviehhaltung geflossen, ein Fünftel an Geflügelbauern gegangen.
Im Jahr 2010 seien von den 5,2 Millionen Euro Förderung an Geflügelzüchter knapp drei Millionen Euro an Biobauern gegangen. «Auch die Bio-Geflügelhalter betreiben Anlagen, in denen mehrere 10.000 Tiere gehalten werden», sagte Backhaus. (dpa/mv)