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06.01.2015 | 10:00 | Dorschbestand Ostsee 

Berufsfischer und Privatangler bei Dorschfischerei gleichauf

Rostock - Deutsche Freizeitangler und kommerzielle Fischer haben 2013 erstmals annähernd gleiche Mengen Dorsch aus der westlichen Ostsee geholt.

Ostsee
Die Bestände des Dorschs in der westlichen Ostsee haben sich in den vergangenen Jahren gut erholt. Einer aktuellen Studie zufolge schaden die Berufsfischer und Privatangler dem Bestand nicht. (c) proplanta
Wie das Thünen-Institut für Ostseefischerei in Rostock berichtete, gingen einer neuen Studie zufolge im Jahr 2013 auf das Konto der Privatangler rund 3.206 Tonnen des beliebten Speisefischs, auf das der Berufsfischer 3.237 Tonnen.

Dies ist das Ergebnis einer Hochrechnung aus Vor-Ort-Beprobungen und einer erstmaligen Telefonumfrage unter 50.000 deutschen Haushalten. Es bestätigte in groben Zügen die in den Jahren zuvor angestellten Schätzungen zu den Fangmengen.

Wichtig sei, dass diese Zahlen nun in die Bestandsberechnungen mit einfließen können, sagte Institutsleiter Christopher Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur. «Ein nachhaltig bewirtschafteter Dorschbestand verträgt diese Abfischmengen, wir sehen da kein großes Problem.» Der Berufsfischerei würden durch die Freizeitangler nicht zu viele Fische weggenommen. «Das könnte dann anders werden, wenn der Bestand in Schieflage gerät und die Fänge nicht reguliert sind.»

Der Studie zufolge gab es 2013 in Deutschland rund 163.000 Angler, die im Schnitt 7,5 Tage auf der Ostsee zum Fischen waren. Diese Zahlen beziehen sich nur auf die Freizeitangler, die von deutschen Häfen aus starteten. Das beobachtete Gebiet sei auch lediglich die westliche Ostsee, in der die Angler besonders aktiv sind, nicht das Gebiet östlich Bornholms.

Die Fangmengen hätten sich in den vergangenen Jahren vor allem deshalb angenähert, weil die Quoten für die Berufsfischerei immer weiter gesenkt wurden, sagte Zimmermann. Zuvor hatten die Berufsfischer bei den Fangmengen immer einen großen Vorsprung.

Die Umfrage zeige aber auch sehr deutlich, dass die Privatangler sehr viel Geld an der Ostseeküste ausgeben. Es gehe dabei um Angelzubehör, Bootsmieten oder Übernachtungen, die Gelder für die Angelerlaubnis selbst spielten nur einen verschwindend geringen Teil der Einnahmen.

Insgesamt betrachtet könnten die Erträge durch die Privatangler an die der kommerziellen Fischerei heranreichen. «Beide Gruppen haben ihre Daseinsberechtigung, beide sind für die Gesellschaft wertvoll», fasste Zimmermann zusammen. (dpa/mv)
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