Eine Übersichtskarte der aktuellen Fälle finden Sie nebenstehend und als Download bei den untenstehenden Dateien. Über aktuelle Fallzahlen informieren auch die zuständigen Ministerien der Bundesländer auf ihren Internetseiten. Für fast ganz Deutschland gelten mittlerweile einheitlich die Regelungen für die 150 km Restriktionszone gemäß der Verordnung zum Schutz vor der Verschleppung der Blauzungenkrankheit. Auch die Niederlande, Frankreich, Belgien, Luxemburg, die Schweiz, Großbritannien und die Tschechische Republik meldeten
Blauzungenkrankheit vom Serotyp 8.
Im August 2006 trat die Blauzungenkrankheit (Bluetongue Disease)erstmals in Mitteleuropa auf. Holland meldete den ersten Ausbruch in zwei Betrieben an der Grenze zu Deutschland kurz darauf folgten aus Belgien weitere Meldungen. In Deutschland wurde die anzeigepflichtige
Tierseuche zunächst in Betrieben im grenznahen Gebiet um Aachen festgestellt. Bis zum Jahresende traten weitere Fälle in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Niedersachsen auf.
Als Erreger wurde Bluetongue Virus vom Serotyp 8 (BTV 8) festgestellt. Dieser trat vorher nur südlich der
Sahara sowie in Mittel- und Südamerika in Erscheinung und kommt eventuell auch in Indien und Pakistan vor. Überträger (Vektoren) der Tierseuche sind bestimmte Stechmücken (Gnitzen) der Gattung Culicoides. Untersuchungen ergaben, dass auch bei uns beheimatete Gnitzenarten geeignete Überträger sind.
Wie BTV 8 nach Mitteleuropa gelangte konnte trotz umfangreicher epidemiologischer Untersuchungen nicht geklärt werden. Mögliche Ursachen sind der illegale Import infizierter Tiere oder der Eintrag infizierter Vektoren, beispielsweise mit Waren oder bei Tiertransporten.
Die Neuinfektionen im Juni 2007 zeigten, dass das Blauzungenvirus in Mitteleuropa überwintern konnte. Die ersten Fälle im Jahr 2007 Jahr traten in der Region östlich von Köln und Bonn auf, die bereits in der BTV-8 Epidemie 2006 betroffen waren. Die Krankheit breitete sich in kurzer Zeit in nördliche, östliche und südliche Richtung aus. Der schnelle Anstieg von Fällen im August ist auf die verstärkte Aktivität der als Vektoren (Überträger) bekannten Stechmückenarten zurückzuführen. Auch für 2008 ist mit weiteren Fällen zu rechnen. (PD)