Wie der Präsident des Landesbauernverbandes, Rainer Tietböhl, am Dienstag in Neubrandenburg sagte, bekommen die Tierhalter derzeit nur 1,40 Euro pro Kilogramm Schweinefleisch. Bei einer Diskussion zum Thema «Schweine - Masse und Klasse ?!» berichtete der Landwirt Ulrich Söhnker aus Panzow (Landkreis Rostock), dass er seinen Betrieb mit 270 Sauen und 860 Mastplätzen derzeit nur rentabel betreiben könne, weil er noch 530 Hektar Acker dazu bewirtschaftet.
Tietböhl warnte vor weiteren Restriktionen, wie etwa gesetzlich vorgegebenen Tierhaltungsobergrenzen. «Was wir nicht in Mecklenburg-Vorpommern produzieren, produzieren andere.» Anlass für die Diskussion war die anhaltende Kritik von Umweltverbänden und Tierschützern an industrieller Tierhaltung. Der Schweinebestand im Nordosten war zuletzt leicht gesunken.
An der Hochschule in Neubrandenburg läuft eine Fotoausstellung, die die Praxis der Schweinehaltung zeigt. Die Bilder zeigen Sauen und Ferkel auf Spaltenböden, die Aufzucht, kleine Schweine mit blauen Ohrmarken sowie die Schlachtung nach 120 Tagen Mast. Die Ausstellung soll im Juni auch in Rostock gezeigt werden. Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till
Backhaus (
SPD) erklärte, eine neue Studie belege, dass größere Betriebe mit einem guten Management Vorteile bei der Tiergesundheit gegenüber kleineren Firmen hätten. (dpa/mv)