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19.03.2015 | 09:03 | Bundesrat-Antrag 

Höfken und Meyer wollen Hennen-Käfighaltung ein Ende setzen

Mainz - „Die tierquälerische Käfighaltung von Legehennen muss ein Ende haben“, forderten heute Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken und ihr niedersächsischer Kollege Christian Meyer.

Kleingruppen-Käfighaltung
Höfken verwies darauf, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher bereits mit dem Einkaufskorb entschieden hätten. (c) proplanta
Sie kündigten einen erneuten Anlauf zum Ausstieg aus der Gruppenkäfighaltung für den nächsten Bundesrat am 27. März an. „Die Kleingruppen-Käfige sind kaum besser als die früheren konventionellen Käfige: Jede Henne hat gerade mal den Platz von etwas mehr als einem DIN A4-Blatt. Bewegungen wie Auffliegen, ungestörte Eierablage, Ruhen oder Staubbaden sind nicht möglich“, so Höfken.

Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus seien oft die Folge. Schon 2012 haben die Länder beschlossen, Kleingruppenkäfige nur noch bis 2023 zuzulassen. Das Bundesverfassungsgericht hatte zuvor die Kleingruppenhaltung als unvereinbar mit dem Grundgesetz erklärt und eine Neuregelung gefordert. „Die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung kam mit ihrer völlig überzogenen Fristsetzung bis 2035 nicht durch und hat dann den Länderbeschluss einfach nicht umgesetzt. Das ist ein Skandal. Und bis heute ist nichts geschehen.

Wir fordern die jetzige Bundesregierung und vor allem CSU-Agrarminister Schmidt auf, endlich zu handeln“, so Höfken. Es könne doch nicht sein, dass der Ausstieg aus der Käfighaltung länger dauern soll als der Atomausstieg, sind sich Höfken und Meyer einig. „Wir brauchen den schnellen Ausstieg aus einer solchen nicht tiergerechten Haltungsform“, sagte Meyer. „Denn die Kleingruppen-Käfighaltung ist nicht tierschutzgerecht und bleibt verfassungswidrig. Die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher will keine Käfigeier. Käfighaltung hat wirtschaftlich zu Recht keine Zukunft mehr.

Deutschland muss dem Beispiel Österreichs folgen und aus der Käfighaltung aussteigen“, so Meyer. Höfken verwies darauf, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher bereits mit dem Einkaufskorb entschieden hätten: Seit die Haltungsform auf Eiern ablesbar ist, sind Käfigeier aus den Regalen verschwunden. In verarbeiteten Lebensmitteln wie Nudel oder bei bunten Ostereiern werden Käfigeier aber immer noch verwendet. Rheinland-Pfalz und Niedersachsen fordern daher, die Kennzeichnungspflicht auch auf verarbeitete Eier auszuweiten.

Zwei Drittel aller Erzeuger haben längst auf die Verbraucherforderung reagiert und auf tiergerechte Haltungsformen umgestellt. „Bundeseinheitliche Regelungen zum Ende der Käfighaltung sind unerlässlich, um Tierhaltern und Behörden Rechtssicherheit zu geben und um dem Willen der Verbraucherinnen und Verbraucher nach Eiern aus tiergerechter Haltung nachzukommen“, so Höfken. Unter der Untätigkeit der Bundesregierung leiden die Eiererzeuger mit alternativen Haltungsformen. Die Landesregierung setze auf die von Verbrauchern gewünschte artgerechte Haltung der Legehennen, unterstütze die regionale Vermarktung und eine bäuerliche Landwirtschaft. (MULEWF)
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