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17.04.2009 | 07:59 | Tierseuchenbekämpfung 

Internationales Symposium zu Herpesviren in Greifswald

Insel Riems - Herpesviren gehören zu den komplexesten viralen Krankheitserregern. Einige von ihnen lösen Tierseuchen aus, die zu hohen wirtschaftlichen Einbußen führen können, beispielsweise das Koi-Herpesvirus bei Fischen oder das Bovine Herpesvirus 1 beim Rind.

Internationales Symposium zu Herpesviren in Greifswald
(c) Tobilander - fotolia.com
Vom 22. bis 24. April findet das 3. Veterinary Herpesvirus Symposium der „European Societey for Veterinary Virology“ (ESVV) in Greifswald statt. Mehr als 100 Wissenschaftler aus der ganzen Welt werden neueste Erkenntnisse aus der Forschung an veterinärmedizinisch relevanten Herpesviren vorstellen und diskutieren. Die enge Verknüpfung der Grundlagenforschung mit der Praxis bildet einen Themenschwerpunkt. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) organisiert das ESVV-Symposium vor Ort, Tagungssprache ist Englisch.

Auf dem Programm stehen Vorträge international renommierter Wissenschaftler über Genom-organisation, Pathogenese, Diagnose und Impfstoffentwicklung bei animalen Herpesviren. „Wie infizieren Herpesviren die Zellen ihrer Wirtstiere und wie läuft ihre Vermehrung in diesen Zellen ab? Antworten auf diese grundlegenden Fragen helfen uns, Impfstoffe gegen die Erreger zu entwickeln und landwirtschaftliche Nutztiere vor Infektionen zu schützen.“ sagt der Präsident des FLI, Prof. Dr. Dr. h. c. Thomas C. Mettenleiter.

Die Grundlagenforschung am Pseudorabiesvirus (PrV), das die  Aujeszkysche Krankheit beim Schwein auslöst, ermöglichte die Entwicklung und den erstmaligen Einsatz eines Markerimpfstoffes im Rahmen eines groß angelegten Bekämpfungsprogramms. Seit 2003 ist Deutschland frei von dieser Tierseuche, die früher zu hohen Verlusten führte.

Derzeit soll nach dem gleichen Muster das Bovine Herpesvirus 1 in Deutschland ausgerottet werden. Hierzu werden ebenfalls Markerimpfstoffe eingesetzt sowie bereits infizierte Tiere aus den Haltungen entfernt. Die Sanierung der Bestände ist in einigen Regionen Bayerns bereits abgeschlossen und steht in weiteren Bundesländern kurz vor dem Ende.

Auch bei der in den letzten Jahren seuchenhaft aufgetretenen Koi-Herpesvirus-Infektion von Zier- und Nutzkarpfen steht die Bekämpfung im Vordergrund. Hierzu werden Fortschritte in der Diagnostik und der Impfstoffentwicklung präsentiert. Höhepunkt der Tagung wird am 23. April eine „Posterparty“ im FLI auf der Insel Riems sein.

Das Tagungsprogramm steht als Datei zum Download zur Verfügung.
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