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23.01.2009 | 19:10 | Schweinehaltung 

Konzertiertes Vorgehen auf dem Weg zum „Gesundheitsmanagement SCHWEIN“

Berlin/Bonn - Das von Dr. Martin Hamer, Geschäftsführer GIQS e.V., am 16. Januar im Rahmen der Internationalen Grünen Woche im ICC-Berlin moderierte erste Strategiegespräch „Gesundheitsmanagement SCHWEIN" wurde von allen Beteiligten als sehr konstruktives Zusammentreffen bewertet.

Konzertiertes Vorgehen auf dem Weg zum Gesundheitsmanagement SCHWEIN
Diskutiert wurden neue Konzepte der Zusammenarbeit von genossenschaftlichen Organisationen in der Viehvermarktung und bestandsbetreuenden Tierärzten im überbetrieblichen Gesundheitsmanagement. Dabei können die Partner im Verbundprojekt AIDA (Allianzen für Informations- und Dienstleistungsagenturen zur horizontalen Bündelung von Koordinationsaufgaben im Qualitäts-, Gesundheits- und Risikomanagement) bereits auf Erfahrungen zurückgreifen.

Achim Münster (ZNVG eG), Leiter der AIDA-Arbeitsgruppe Nord, stellte das Konzept für den Aufbau einer regionalen und deutschlandweiten Gesundheitsdatenbank sowie die Organisation der eigenverantwortlichen Audits vor. Gemeinsam mit 40 landwirtschaftlichen Pilotbetrieben und unterstützt von der Schweineklinik der Universität München sowie der Universität Bonn wird ein einheitliches Konzept zur Beprobung und Auditierung Ferkel erzeugender sowie Schweine mästender Betriebe entwickelt.

Der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Manfred Nüssel, betonte, dass die Realisierung neuer Dienstleistungsstrukturen - wie sie in der Initiative AIDA angedacht sind - hervorragende Chancen sowohl für die tierärztliche als auch für die landwirtschaftliche Seite bietet. Durch die Etablierung von Vermarktungskontoren mit einem auf den Markt ausgerichtetes Dienstleistungsangebot insbesondere für das überbetriebliche Gesundheitsmanagement und eine konzertierte Aktion der Verbände und der Tierärzteschaft sieht Präsident Nüssel als wesentliche Maßnahmen zur Sicherung und vor allem zur Steigerung der Exporte.

Der Vizepräsident des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e.V., Dr. Rainer Schneichel, strebt eine Integration der tierärztlichen Bestandsbetreuung in den Produktionsprozess an und erhofft sich von dem vorgestellten Konzept ein „offenes System", das eine vertrau-ensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Erzeugergemeinschaften/ Viehvermarktungsgenossenschaften und Landwirten ermöglicht. Somit wird durch „gesunde Lebensmittel" der Verbraucherschutz maßgeblich gefördert.

Prof. Dr. Brigitte Petersen, Leiterin der Abteilung Präventives Gesundheitsmanagement an der Universität Bonn, rief zu einer gemeinsamen internationalen Initiative für das Gesundheitsmanagement Schwein auf. Sie stellte klar, dass die Art und Weise einer interdisziplinären Zusammenarbeit ausschlaggebend ist für die Zeitspanne, in der sich auch in Deutschland überbetriebliche Gesundheitsmanagementsysteme etablieren. Unter den heutigen Marktbedingungen sind Systeme gefragt, welche die Organisation des Gesundheitsmanagements als integralen Bestandteil der Qualitätskommunikation in der gesamten Zulieferkette unterstützen.

Verena Schütz, Leiterin der AIDA-Arbeitsgruppe Wissenschaft, rundete die Podiumsdiskussion mit ihrem Statement zu neuen Geschäftsmodellen für Dienstleister im Qualitäts- und Gesundheitsmanagement ab. Sie erläuterte drei Modelle, das Full-Service-Dienstleister-Modell, Betreibergesellschafts-Modell und Outsourcing-Modell. Die Entscheidungsgründe für die Auswahl eines bestimmten Dienstleistungsmodells sind abhängig von dem bestehenden Dienstleistungsangebot, der Kundenstruktur und -bindung sowie der Höhe der Investitionsbereitschaft für die Entwicklung technischer und organisatorischer Innovationen.

Das Podium und die Teilnehmer waren sich am Ende der Veranstaltung einig, dass eine interdisziplinäre Zusammenarbeit für ein gemeinsames „Gesundheitsmanagement SCHWEIN" eine Herausforderung darstellt, die schnellstmöglich in Angriff zu nehmen ist. (DRV/GIQS)
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