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04.11.2009 | 15:26 | Schafzucht 

Landwirtschaftsminister Ehlen überreicht Nds. Staatsehrenpreis für Tierzucht 2009 an Jan Teerling

Wagenfeld-Ströhen - Liebe zu Tier und Natur, berufliches wie ehrenamtliches Engagement und der Mut, Veränderungen stets als Herausforderungen zu verstehen.

Landwirtschaftsminister Ehlen überreicht Nds. Staatsehrenpreis für Tierzucht 2009 an Jan Teerling
Eigenschaften, die der erfolgreiche Schafzuchtexperte Jan Teerling in sich vereint, und der für seine herausragenden Leistungen vom niedersächsischen Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung, Hans-Heinrich Ehlen, am Dienstag mit dem Niedersächsischen Staatsehrenpreis für Tierzucht 2009 ausgezeichnet wurde.

Der Minister folgte damit einem Vorschlag des Präsidenten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Abstimmung mit dem Landesschafzuchtverband Niedersachsen. Teerling ist damit einer von zwei Preisträgern, die alljährlich für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Tierzucht den Staatsehrenpreis erhalten.

"Ich denke, es gibt kaum einen erfolgreicheren Schafzüchter", Respekt und Anerkennung spiegelten sich in Minister Ehlens Worten wider, als er in einer kurzen Feierstunde auf eine züchterische Erfolgsgeschichte zurückblickte – die, überraschenderweise, mit einer absolut "außerlandwirtschaftliche Vita" begann: Als Sohn eines Bäckermeisters trat der 1936 in Sulingen geborene Jan Teerling beruflich in die väterlichen Fußstapfen und übernahm zusammen mit Gattin Hildegard 1969 den elterlichen Betrieb.

Stets im Hinterkopf: Die schönen Kindheitstage beim Onkel, einem Förster – und so brach mit dem Ende der Bäckereifilialen im Jahr 1998 gleichzeitig für Jan Teerling eine neue Ära an: die eines Vollzeit-Schafzüchters.

Seit Gründung der Faunistischen Arbeitsgemeinschaft Moore (FAN) war er als engagiertes Mitglied immer für den  Erhalt der Moore eingetreten. "Und wie Jan Teerling ist, hat er es nicht bei der Theorie bewenden lassen, sondern gleich praktischen Einsatz gezeigt", hob Minister Ehlen hervor und erinnerte an dessen spontanen Entschluss, am Langen Berg in Ströhen eine kleine Schäferei aufzubauen. Die "Weiße Hornlose Heidschnucke" nebst altem Torfschuppen hatte er ins Auge gefasst, kaufte 1974 kurzerhand einen Teil der letzten reinrassigen Moorschnucken-Bestände, und so begann seine Karriere als einer der wenigen Züchter, deren Passion das Überleben dieser Rasse bis heute sichert. "Die erste Landschaftspflegeherde im Neustädter Moor war geboren", so der Minister.

Zahlreiche Erweiterungen und Beweidungsverträge für das Naturschutzgebiet "Neustädter Moor" später, sorgen heute drei Schäfer und ein fest angestellter Landmaschinenmechaniker unter Leitung von Jan Teerling für rund 2 500 Schafe. 600 Zuchtböcke, von denen allein 480 der höchsten Zuchtwertklasse angehörten, haben den Teerling’schen Hof in den letzten 30 Jahren verlassen, weitere 3 000 Zuchtschafe wechselten den Besitzer. Hinzu kommen zahlreiche Schauerfolge auf Landes- und Bundesebene. So konnte die Schäferei Teerling 1999 in Krefeld sowie 2002 und 2005 in Berlin sogar Bundessieger präsentieren und stellte vor zwei Jahren bei der Grünen Woche das beste Muttertier.

Neben dem aktiven Beitrag zum Erhalt der vom Aussterben bedrohten Schafrasse unterstrich Minister Ehlen insbesondere Teerlings Engagement in Sachen Öffentlichkeitsarbeit, das er mit alljährlichen Hoffesten, zahlreichen Besuchsmöglichkeiten von Schulklassen, Kindergruppen und Studenten der Tierärztlichen Hochschule beweist. Zudem wirbt der niedersächsische Schäfer in vielen Vorträgen bundesweit für die Landschaftspflege mit Schafen in Feuchtgebieten. "Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir heute in fast allen Bundesländern und in den Niederlanden ganze Herden mit Moorschnucken finden, deutschlandweit sind es allein etwa 3000 Mutterschafe", führte der Minister aus und unterstreicht: "Das ist eine Zahl, die 30 Jahre erfolgreichen Einsatz für den Erhalt dieser vom Aussterben bedrohten Rasse beeindruckend widerspiegelt, dafür gebührt Ihnen mein Respekt und meine Anerkennung."

"Als Vorstandsmitglied des Landesschafzuchtverband (LSV), als Sprecher der Rassegruppe der Weißen Hornlosen Heidschnucke, als Mitglied im VDL-Rasseausschuss Landschafe und der Körkommission für Landschafe sowie als Ehrenmitglied des LSV haben Sie großes und konsequentes Engagement gezeigt, das weit über das übliche Maß hinaus geht", so Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen beim Überreichen der Urkunde. (PD)
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