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14.03.2011 | 11:48 | Binnenfischerei Mecklenburg-Vorpommern  

Minister Backhaus bei Jahresfischereitagung der Binnenfischer in Güstrow

Güstrow - "In Mecklenburg-Vorpommern wurden im letzten Jahr durch die gewerbliche Fischerei und den Angelsport wie in den Jahren zuvor rund 65.000 Hektar Binnenseen und Fließgewässer genutzt.

Binnenfischerei
Dabei blieb die Zahl der Unternehmen mit 47 im Jahr 2010 nahezu konstant. 2008 waren es 51", sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute in Güstrow anlässlich der Jahresfischereitagung und Jahreshauptversammlung des Landesverbandes der Binnenfischer Mecklenburg-Vorpommern.

Beim Gesamtaufkommen der Erwerbsfischerei gab es im Jahr 2010 mit 443 Tonnen (t) gegenüber dem Vorjahr zwar eine Abnahme um 13 Prozent, der Jahresgesamterlös lag mit 2.205 Tonnen Euro bei steigenden Preisen jedoch nahezu auf dem Vorjahresniveau. Die Erlössituation der Jahre 2009 und 2010 entspricht der Situation zurückliegender Jahre und weist daraufhin, dass die Branche im Rahmen ihrer Möglichkeiten wirtschaftlich beständig agiert. Die Erträge der Seen- und Flussfischerei wurden und werden maßgeblich durch den Fang von Aal, Barsch, Hecht, Zander, Kleiner Maräne sowie Schlei, Karpfen, Blei und Plötz bestimmt. Mengenmäßig dominierte mit 107 t auch im Jahr 2010 der Fang von Plötzen. Aus der Aalfischerei wurden im selben Zeitraum mit 883.000 Euro 40 Prozent der Jahresgesamtumsätze der Seen- und Flussfischerei des Landes erwirtschaftet. "Dementsprechend gilt der Aal als die wirtschaftlich wichtigste Art", so Minister Backhaus.

In seiner Rede ging Minister Backhaus auch auf die Kormorane ein. Im Jahr 2010 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 10.624 Brutpaare in insgesamt 15 Brutkolonien erfasst. Damit lag der Brutbestand um etwa 2.700 Paare niedriger als 2009. Grund dafür ist der harte Winter gewesen.

Durch die lang anhaltende Vereisung der Küsten- und Binnengewässer standen dem Kormoran große Teile seines Überwinterungsgebietes nicht zur Verfügung. Die Vögel mussten in andere Überwinterungsgebiete ausweichen, wo sie einer erhöhten Konkurrenz um die verfügbaren Nahrungsressourcen ausgesetzt waren. Aus überregionaler Sicht ist festzustellen, dass die Entwicklung des Brutbestandes im südwestlichen Ostseeraum seit 2005 einen abnehmenden Trend aufweist und 2010 unter Einfluss des harten Winters in etwa den Stand aus dem Jahr 1992 erreichte.

"Um Aussagen zur Brutbiologie und zur Erprobung von Maßnahmen  zur Reduzierung des Bruterfolges machen zu können, hat das Land die Universität Rostock mit Untersuchungen des Kormorans in M-V beauftragt", sagte Minister Backhaus.

Erprobt wurden beispielsweise, die Kormoraneier durch solche aus PVC auszutauschen, die Gelege mit Trockeneis zu Bedecken, Altvögel mit dem Lasergewehr zu vergrämen. "Die ersten vorliegenden Ergebnisse wurden im Rahmen der AG Kormoran vorgestellt und müssen durch weitere Untersuchungen in diesem Jahr ergänzt werden", so Minister Backhaus.

Auf EU- und Bundesebene wurde im Ergebnis der letzten Herbst-Agrarministerkonferenz eine Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft der Fischereireferenten berufen. Sie hat eine Analyse und eine Bewertung zu den in Deutschland realisierten Bestandsmanagementmaßnahmen für den Kormoran vorgenommen und Notwendigkeiten abgeleitet.

Seitens der Amtschefkonferenz wurde das Bundeslandwirtschaftsministerium im Januar 2011 gebeten, gemeinsam mit den Ländern gegebenenfalls bis zur Herbst-AMK 2011 Vorschläge vorzulegen.

"Die Kommission beabsichtigt ihrerseits den Leitlinienentwurf (Draft Guidance Document) zu den Ausnahmen gemäß Artikel 9 der EU Vogelschutzrichtlinie zu ändern. Hierfür sollten sich Berufsstand und Politik weiterhin gemeinsam einsetzen", machte Minister Backhaus deutlich. (PD)
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