Wie viel Fisch die Nordseefischer aus dem Wasser ziehen dürfen, soll am Dienstag entschieden werden. Zwei Tage lang verhandeln die EU-Staaten über die Mengen für das kommende Jahr. Für deutsche Fischer dürfte es keine großen Überraschungen geben. (c) punghi - fotolia.com
Die Vorschläge für die Fangmengen (Quoten) bei diesen Beständen waren beim Treffen der für Fischerei zuständigen EU-Minister am Montag in Brüssel nicht umstritten, wie aus Verhandlungskreisen verlautete. Bei Scholle und Seelachs dürfte es keine großen Änderungen geben, Makrelenfischer müssten dagegen deutliche Abstriche machen.
Gewissheit wird es allerdings erst bei der endgültigen Einigung geben, die am Dienstag stehen soll. Die Quoten werden jedes Jahr im Dezember unter den EU-Staaten ausgehandelt. Insbesondere Staaten mit großen Fischereiflotten wie Spanien oder Frankreich verhandeln hart.
«Die Quoten können in diesem Jahr relativ beruhigt besprochen werden, weil sich die Fischbestände erholt haben ganz im Wesentlichen», sagte der deutsche Minister Christian Schmidt (CSU). «Der Hering explodiert geradezu.»
Greenpeace lobte, den Fischbeständen gehe es bereits viel besser als vor einem Jahrzehnt, warnte aber auch: «Wir sind noch weit davon entfernt, eine Erholung der Bestände zu erreichen.» Ein Bestand ist eine Fischart in einem bestimmten Gebiet. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Oceana ist fast die Hälfte der Bestände im Atlantik überfischt.
Bei den für zwei Tagen angesetzten Gesprächen geht es neben der Nordsee auch um den Nordostatlantik und um das Schwarze Meer. Die Fangmengen für die Ostsee sind bereits im Oktober festgezurrt worden.