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20.02.2022 | 13:14 | Tierbestände 

Rinderbestand in Österreich wieder leicht aufgestockt

Wien - Der lang anhaltende Trend zum Abbau des Rinderbestandes in Österreich ist gebrochen worden. Nachdem die Zahl der Rinder Ende 2020 auf den tiefsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg gesunken war, haben die Landwirte im vorigen Jahr wieder mehr Tiere eingestallt.

Rinderbestand Österreich
Im Dezember 2021 befanden sich 1,870 Millionen Rinder auf den Höfen in Österreich. (c) proplanta
Wie die Statistik Austria am Mittwoch (16.2.) mitteilte, gab es zum Stichtag 1. Dezember 2021 insgesamt 1,870 Millionen Rinder auf den Höfen; das waren rund 14.700 Tiere oder 0,8 % mehr als zwölf Monate zuvor. Der Bestand an Jungvieh unter einem Jahr erhöhte sich um 2,1 % auf 611.000 Tiere. Ein Plus von 1,6 % auf 421.000 Tiere wurde beim Jungvieh im Alter von ein bis unter zwei Jahre verzeichnet.

Diese Entwicklung lässt einen weiteren Anstieg der Rinderproduktion in der Zukunft erwarten. Weiter nach unter ging es hingegen mit dem Bestand an Tieren in der Altersklasse der zumindest zwei Jahre alten Rinder, und zwar um 0,5 % auf 838.000 Tiere. Stabil blieb die Milchkuhherde mit 526.000 Tieren; das waren 0,3 % oder 1.000 Milchkühe mehr als Ende 2020.

Weiter fortgesetzt hat sich der Strukturwandel. Insgesamt 1 363 rinderhaltende Betriebe gaben auf; dies entspricht im Stichtagsvergleich einem Rückgang um 2,5 % auf 53.700 Betriebe, während die durchschnittliche Bestandsdichte auf 35 Rinder je Betrieb zulegte. Nahezu unverändert bei 591.000 blieb im vergangenen Jahr die Zahl der Rinderschlachtungen. Die Zahl der untersuchten Schlachtungen an Kälbern ging um 1,1 % auf 55.600 zurück.

Mehr schwere Mastschweine

Abgestockt wurde von Österreichs Landwirten im vergangenen Jahr der Schweinebestand. Hier melden die Wiener Statistiker gegenüber 2020 ein Minus von 0,7 % beziehungsweise rund 21.000 Tiere auf insgesamt 2,786 Millionen Stück. Der Ferkelbestand wurde um 1,4 % auf 655.000 Tiere verkleinert, und bei den Jungschweinen gab es einen Abbau um 1,6 % auf 728.000 Stück.

Deutlich nach unten ging es bei den Mastschweinen in der Gewichtsklasse 50 kg bis unter 80 kg, nämlich um 3,7 % auf 537.000 Tiere, während es im Segment 80 kg bis unter 110 kg einen Zuwachs um 4,4 % auf 484.000 Stück gab. Zugelegt hat auch der Bestand der schwereren Mastschweine über 110 kg; hier verzeichnete Statistik Austria ein Plus von 2,1 % auf 153.000 Tiere.

Zu dem Anstieg bei den schwereren Tieren dürften Absatzprobleme beigetragen haben. Bei den Zuchtsauen verringerte sich sowohl die Zahl der Jungsauen als auch die der älteren Tiere, und zwar um 2,1 % beziehungsweise 1,0 %. An gedeckten Sauen wurden 158.000 Stück gezählt und damit 2,7 % weniger als ein Jahr zuvor. Gestiegen ist im Jahresvergleich die Zahl der geschlachteten Schweine. Insgesamt 5,115 Millionen Tiere kamen an den Haken; das war eine Zunahme um 1,2 %.

Weniger Schafe und Ziegen geschlachtet

An Schafen wurden zum Stichtag 1. Dezember 2021 in Österreich 402.345 Stück gehalten; dies waren 2,2 % mehr als vor Jahresfrist. Die Zahl der Mutterschafe und gedeckten Lämmer stieg um 2,0 % auf 240.000 Tiere, während bei anderen Schafen der Bestand um 2,4 % auf 162.000 Stück ausgebaut wurde.

Deutlich gesunken ist im vergangenen Jahr die Zahl der Schlachtungen von Schafen, und zwar um 7,8 % auf 167.400. Ebenfalls größer geworden ist 2021 der Bestand an Ziegen; er legte um 8,5 % auf 100.601 Tiere zu. Die Zahl der Ziegen, die bereits gejungt haben, sowie der gedeckten Ziegen erhöhte sich dabei um 6,7 % auf 63.800 Tiere. An gedeckten Ziegen wurden 36.800 Stück erfasst, was einem Plus von 11,5 % entspricht. Ein Rückgang um 5,3 % auf 10.900 wurde bei den Schlachtungen von Ziegen registriert.
AgE
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