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02.03.2012 | 10:03 | Tierseuchenbekämpfung  

Schweiz frei von Blauzungenkrankheit

Bern - Die Blauzungenkrankheit ist im Oktober 2007 zum ersten Mal in der Schweiz aufgetreten. Seither sind weitere Tiere erkrankt - einige Dutzend in der Schweiz und Tausende in Europa.

Impfung
(c) Eisenhans - fotolia.com
Deshalb wurden in den Jahren 2008, 2009 und 2010 obligatorische Impfkampagnen durchgeführt. 2011 brauchte es keine staatliche Impfkampagne mehr und heute ist die Schweiz frei von der Blauzungenkrankheit. Eine Erfolgsgeschichte der Tierseuchenbekämpfung - dank dem schweizerischen Veterinärdienst und den Tierhaltenden, welche die Strategie konsequent umgesetzt haben.


Eine neue Tierseuche für die Schweiz

Die Blauzungenkrankheit ist für den Menschen ungefährlich und auch die meisten Tiere überstehen eine Infektion ohne bleibende Schäden. Dennoch leiden erkrankte Tiere und die Krankheit hat empfindliche wirtschaftliche Verluste zur Folge. Nach ersten Ausbrüchen in Europa wurden die Tierhaltenden sensibilisiert und ein mögliches Auftreten der Blauzungenkrankheit in der Schweiz wurde überwacht, so dass im Ernstfall rasch und gezielt gehandelt werden konnte. Es wurden von den Kantonen und dem BVET konkrete Maßnahmen für den Ernstfall vorbereitet.


Impfen

2007 traten die ersten Fälle in der Schweiz auf  und alles deutete darauf hin, dass mit einer Impfkampagne in der Schweiz eine massive Ausbreitung der Blauzungenkrankheit verhindert werden kann. Dazu war es nötig, die Impfkampagne so rasch als möglich zu starten und in den Folgejahren wieder zu impfen. 2008 entschloss sich die Schweiz  zu einer Impfkampagne mit weiteren obligatorischen Impfungen 2009 und 2010. Die Bekämpfungsmaßnahmen wurden vorgängig immer mit den Tierhalterorganisationen besprochen.

Die Impfkampagne war erfolgreich. Geimpft wurden jährlich rund 2 Millionen Kühe, Schafe und anfänglich Ziegen. Um die Krankheit nicht dauerhaft im Land zu behalten, nahmen der schweizerische Veterinärdienst und die Tierhaltenden die Impfung in Kauf - mit sehr großem Aufwand für alle Beteiligten. Das Vorgehen stellte sich als kosteneffizient heraus.


Wachsam bleiben

Die konsequent umgesetzte Impfstrategie führte zum Erfolg - in der Schweiz und in den Nachbarländern. Sie ist deshalb auch ein gutes Beispiel für eine gelungene länderübergreifende Aktion. Nichts desto trotz muss bedacht werden, dass die Blauzungenkrankheit erneut auftreten kann. Tierhaltende können deshalb über ihre Bestandestierärztin oder ihren Bestandestierarzt ihre Tiere weiterhin impfen - bei Tieren für den Export ist dies empfohlen.

Der Bericht „Blauzungen-Überwachung in der Schweiz" findet sich auf der Webseite www.bvet.admin.ch. (bvet)
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