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13.01.2012 | 11:32 | Tiertransporte 
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Tierschützer beklagen Qualtransporte in die Türkei

Brüssel/Istanbul - Tierquälerei auf dem Weg in die Türkei: Europäische Tierschutzorganisationen beklagen eine zunehmende Zahl quälerischer Transporte von Rindern und Schafen, die zum Schlachthof oder zur Mast in die Türkei gebracht werden.

Tiertransport
Eine gemeinsame Untersuchung dokumentiere, dass es bei etwa zwei Dritteln der 158 kontrollierten Tiertransporte Verstöße gegen die geltende EU- Tierschutzverordnung gegeben habe, sagte Iris Baumgärtner, Mitarbeiterin der deutschen Animal Welfare Foundation (AWF), am Mittwoch.

«Rund 1,1 Millionen Rinder und Schafe wurden im vergangenen Jahr aus der EU in die Türkei exportiert. Diese Qualtransporte nehmen von Jahr zu Jahr zu», sagte Baumgärtner. In überladenen Transportern litten die Tiere an Hitze und unter der hohen Ammoniakkonzentration. Es fehle an Wasser, Futter und Einstreu.

Die Abwicklung an der bulgarisch-türkischen Grenze verschärfe die Notlage der Tiere nochmals. Häufig verlängerten fehlerhafte Transportpapiere und umständliche Importkontrollen die Transportzeit um Stunden oder Tage. «Wir haben zwei Transporter gefunden, die vier Tage warten mussten. Während dieser Zeit starben 14 Schafe», sagte Baumgärtner.

Schon an der Grenze hätten einige Tiere bis zu 2.000 Kilometer Transportstrecke hin sich. In der Türkei verstießen zudem die Schlachtbedingungen gegen internationale Standards.

Die Tierschützer forderten, die Ausfuhr lebender Tiere in die Türkei auszusetzen. Nötig seien zudem Gespräche mit den türkischen Behörden und den betroffenen EU-Mitgliedstaaten, um die Verzögerungen an der türkischen Grenze zu beenden. (dpa)
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Kommentare 
Antonietta schrieb am 13.01.2012 19:37 Uhrzustimmen(114) widersprechen(129)
Welt weit werden rund 50 Milliarden Tiere lebendig transportiert. Eingepfercht in LKWs werden sie oft tagelang quer durch Europa von Mastbetrieben zu Schlachthöfen gekarrt, bei sengender Hitze oder klirrender Kälte, ohne Wasser und Futter.
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