(c) proplanta Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf prüft, ob sich ein Mann in der ostchinesischen Provinz Jiangsu bei seinem an Vogelgrippe gestorbenen Sohn angesteckt hat, wie WHO-Sprecher John Rainford am Freitag berichtete. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, wäre es der vierte derartige Fall, betonte Rainfords Kollegin Christine McNab. Bislang lägen der WHO keine Hinweise darauf vor, dass sich das Virus H5N1 verändert habe und leichter übertragbar geworden sei.
Der 24-jährige Sohn des infizierten Mannes war am 2. Dezember an der Vogelgrippe gestorben. Es gebe bei ihm zwar keine Hinweise auf Kontakt zu erkranktem Geflügel, berichtete die WHO. Dennoch sei nicht ausgeschlossen, dass sich Vater und Sohn beim selben erkrankten Tier oder auch bei zwei unterschiedlichen infizierten Vögeln angesteckt hätten. Mehrere Vogelgrippefälle in einer Familien würden jedoch immer genauer überprüft, betonte Rainford. Die Untersuchung von 69 Kontaktpersonen des Gestorbenen deute bislang nicht darauf hin, dass das Virus leichter übertragbar geworden sei. Nach Angaben der chinesischen Gesundheitsbehörden gebe es bei ihnen keine Krankheitszeichen.
H5N1 gilt bislang nur bei sehr engem Kontakt als übertragbar unter Menschen. Laut McNab sind drei derartige Fälle aus Vietnam, Kambodscha und Indonesien dokumentiert. Mediziner fürchten aber, das eine mögliche Mutation des aggressiven Erregers eine weltweite Epidemie unter Menschen auslösen könnte. Seit Ausbruch der aktuellen Vogelgrippe-Epidemie im Jahr 2003 hat die WHO weltweit 336 H5N1- Infektionen bei Menschen registriert, 207 dieser Patienten sind gestorben. (dpa)
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