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28.04.2009 | 07:34 | Schweinegrippe 

WHO wegen Grippe besorgt - Alarmstufe erhöht

Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen wachsender Risiken durch die Schweinegrippe ihre Alarmstufe erhöht.

WHO
(c) WHO
Die ab sofort geltende Alarmstufe 4 bedeutet, dass die Gefahr einer weltweiten Ausbreitung der Infektionskrankheit (Pandemie) gewachsen ist. Dies sagte der amtierende WHO-Generaldirektor für Gesundheitssicherheit und Umwelt, Keiji Fukuda, am Montagabend in Genf nach einer Sondersitzung einer Expertengruppe. Alarmstufe 4 heißt, dass ein neues Grippevirus von Tieren auch Menschen infizieren kann und von Mensch zu Mensch übertragen wird. Bei der höchsten Stufe 6 wird von einer weltweiten Ausbreitung des Virus, also von einer Pandemie ausgegangen. Bisher galt die 3. Stufe.

Die Verschärfung betrifft das mutierte Schweinegrippevirus vom Typ H1N1. Die Behörden in den einzelnen Ländern sind angewiesen, eng mit der WHO zusammenzuarbeiten, damit die weitere Ausbreitung verhindert wird. Die WHO empfiehlt derzeit keine Reisebeschränkungen oder gar das Schließen von Grenzen, erklärte die Organisation auf ihrer Website. Wenn möglich sollten aber Reisen in gefährdete Gebiete vermieden werden. Es gehe grundsätzlich keine Gefahr vom Genuss gekochten Schweinefleisches und Produkten aus Schweinefleisch aus, hieß es weiter.

In Mexiko, wo das Virus zuerst aufgetaucht war, wurden bisher etwa 150 Grippetote gezählt. Bei wie vielen davon das neue, mutierte Schweinegrippevirus H1N1 nachgewiesen wurde, teilte die Regierung nicht mit. Mediziner in Spanien und Großbritannien wiesen am Montag das mutierte Virus H1N1 bei insgesamt drei kürzlich zurückgekehrten Mexiko-Reisenden nach. In Deutschland konnte zunächst für alle Verdachtsfälle Entwarnung gegeben werden. Dennoch verschärfte das Auswärtige Amt seine Reiseempfehlungen für Mexiko. «Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Mexiko wird derzeit abgeraten», hieß es auf der Internet-Seite. Eine formelle Reisewarnung für Mexiko gab es aber bis Montagabend nicht.

Ein erkrankter Spanier war am 22. April mit Fieber und Husten von einer Studienreise aus Mexiko in seine Heimat zurückgekehrt. Der 23- Jährige befinde sich in einem Krankenhaus im Südosten Spaniens unter Quarantäne, ihm gehe es gut, betonten die Gesundheitsbehörden. Zwei britische Patienten waren am Wochenende nach einer Mexiko-Reise mit leichten grippeähnlichen Symptomen in ein Krankenhaus in Airdrie nahe Glasgow in Schottland gekommen. Sie befinden sich nach Auskunft des Gesundheitsministeriums auf einer Isolationsstation und erholen sich gut.

In den USA verdoppelte sich die Zahl der bestätigten Schweinegrippefälle von 20 auf mindestens 40, allein 28 der Patienten waren Schüler an einem New Yorker Privatgymnasium. US-Präsident Barack Obama sprach von einem Grund zur Besorgnis, jedoch keinem Grund zu Alarm. New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg sagte, es handle sich nur um eine leichte Form der Grippe. Alle Patienten seien auf dem Weg der Genesung. Die USA hatten bereits am Sonntag den «Gesundheitsnotstand» ausgerufen. Dabei handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um zu gewährleisten, dass die nötigen Mittel rasch zur Verfügung stehen, hieß es.

In Mexiko war der Erreger bisher bei mindestens 20 der Gestorbenen gefunden worden. Im ganzen Land werden nach Regierungsangaben fast 2.000 Grippekranke in Kliniken behandelt. Nachgewiesen wurde das mutierte Virus jedoch erst bei 172 Menschen. Die Regierung von Mexiko-Stadt erwog, das Wirtschaftsleben der 20-Millionen-Metropole vorübergehend ruhen zu lassen, um die Virus-Ausbreitung zu hemmen. (dpa)
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