Auch bei den Landwirten klingelt der Wecker eine Stunde früher. Für die Kühe ist diese Umstellung ihrer Melkzeiten ungewohnt. Einige Bauern gewöhnen sie deshalb langsam an die neue Melkzeit, berichtet der Landvolk-Pressedienst.
Andere sehen die Umstellung entspannt: „ Es gibt durch die Ernte oder Schützenfeste immer mal kleinere Schwankungen“, sagt Helmut Evers aus Gifhorn. Er macht morgens um fünf Uhr erstmal das Radio im Stall an, um den Kühen zu signalisieren, dass es losgeht.
„Dann trinke ich erstmal eine Tasse Kaffee“, beschreibt der Landwirt sein morgendliches Ritual. Erst dann geht er zusammen mit den Kühen in den Melkstand. Auch wenn der Ablauf gleich bleibt, im Milchtank werden an diesem Tag rund 100 Liter Milch weniger sein. „Ein bis zwei Liter pro Kuh fehlen durch die kürzere Nacht“, lautet seine Erfahrung.
Bei der Fütterung der Milchkühe ist die Zeitumstellung dagegen unproblematisch. Die Tiere haben in den modernen Kuhställen den ganzen Tag lang Zugang zu Futter und bedienen sich nach Lust und Laune. In Ställen mit
Melkroboter können sich die Kühe zudem je nach Euterdruck melken lassen. Ihnen macht die Zeitumstellung nichts aus, weil sie ohnehin selbst wählen können, wann sie gemolken werden.
Eine frischmelkende Kuh sucht den Melkroboter bis zu fünf Mal täglich auf, mit sinkender
Milchleistung seltener. Im Schnitt lassen sich die Tiere 2,5 bis 2,7 Mal am Tag melken. Nach Angaben der Landesvereinigung der Milchwirtschaft arbeiten gut acht Prozent der 10.000 niedersächsischen Milchviehbetriebe mit einem solchen Roboter. Besonders Betrieben mit mehreren Standbeinen bietet der Roboter die Möglichkeit in Arbeitsspitzen flexibel zu sein.
Alle anderen stehen an 365 Tagen im Jahr morgens und abends im Melkstand. Dort ist ebenfalls die moderne Technik eingezogen, um die Arbeit der Landwirtsfamilien zu erleichtern. Ihre täglichen Aufgaben zeigen Helmut Evers und seinen Kollegen auf der Internetseite www.mykuhtube.de. Dort kann auch die Funktion eines Melkroboters angesehen werden. (LPD)