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17.02.2024 | 13:06 | Rinder, Schweine, Schafe & Ziegen 

Bestand der Nutztiere in Österreich gesunken

Wien - 1,84 Mio. Rinder wurden laut Statistik Austria am Stichtag 1. Dezember 2023 in Österreich gehalten, um 1,4 % weniger als ein Jahr davor.

Rinderbestand in Österreich 2023
Nutztierbestände 2023 erneut gesunken - Weniger Rinder und Schweine geschlachtet. (c) proplanta
Der Schweinebestand verringerte sich um 5,0 % auf 2,52 Mio. Tiere; zwischen 2021 und 2022 hatte der Rückgang 4,9 % betragen. Die Schaf- und Ziegenbestände nahmen ebenfalls ab. 2023 wurden weniger Rinder und Schweine geschlachtet, aber mehr Schafe, Ziegen und Einhufer.

Bei Rindern Rückgänge in allen Altersklassen



Zum Stichtag 1. Dezember 2023 wurden österreichweit 1,84 Mio. Rinder gehalten, um 1,4 % bzw. 25.600 weniger als ein Jahr davor. Der Bestand an Rindern unter einem Jahr verringerte sich um 3,3 % auf 577.200 Tiere (siehe Tabelle 1). Die Zahl der Schlachtkälber sank dabei auf 41.600 (−5,5 %), die der anderen Kälber und Jungrinder auf 535.700 (−3,1 %).

In der Altersklasse der ein bis unter zwei Jahre alten Rinder nahm der Bestand um 0,8 % auf 426.600 Tiere ab. Rückgänge wurden sowohl bei Stieren und Ochsen (−1,7 % auf 163.200) als auch bei Schlachtkalbinnen (−1,1 % auf 64.100) verzeichnet, während der Nutz- und Zuchtkalbinnenbestand im Vergleich zum Jahr davor nahezu unverändert blieb (199.200 Tiere; ±0,0 %).

Mit insgesamt 831.700 Tieren verringerte sich die Anzahl der zumindest zwei Jahre alten Rinder um 0,3 %. Ein Plus gab es bei Stieren und Ochsen (+8,8 % auf 23.700 Tiere), Schlachtkalbinnen (+7,4 % auf 15.900) sowie Nutz- und Zuchtkalbinnen (+3,7 % auf 92.300). Im Vergleich zum Dezember 2022 nahm die Zahl der Milchkühe (−1,4 % auf 543.000) sowie der anderen Kühe (−0,7 % auf 156.700) jedoch ab.

Die Zahl der am Stichtag Rinder haltenden Betriebe sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 % auf 51.400. Die durchschnittliche Bestandsdichte lag bei 36 Rindern je Betrieb (2022: 35 Rinder).

Schweinebestand erneut deutlich zurückgegangen



Der Schweinebestand zum Stichtag 1. Dezember 2023 verringerte sich im Vergleich zum Jahr davor um 5,0 % bzw. 133.700 auf insgesamt 2,52 Mio. Tiere. Dabei wurden in nahezu allen Kategorien Bestandsrückgänge verzeichnet. Die Zahl der Ferkel und Jungschweine sank um 5,2 % auf 1,25 Mio., die der Mastschweine um 5,3 % auf 1,06 Mio. und die der Zuchtschweine um 2,4 % auf 207.000 Tiere (siehe Tabelle 2).

Im Detailvergleich nahm die Zahl der Ferkel um 4,8 % auf 605.300 und die der Jungschweine um 5,6 % auf 642.300 Tiere ab. Gegenüber Dezember 2022 kam es in allen drei Mastschwein-Gewichtsklassen zu Rückgängen. So sank die Anzahl der 50 bis unter 80 kg schweren Tiere um 2,7 % auf 505.000, jene der 80 bis unter 110 kg schweren Mastschweine um 5,4 % auf 430.800 und die Zahl der zumindest 110 kg schweren Tiere um 14,6 % auf 126.000. Auch die Zahl der Zuchtsauen ging zurück. So gab es um 0,7 % weniger Jungsauen (40.900) und um 2,7 % weniger ältere Sauen (162.700). Die Zahl der gedeckten Sauen belief sich auf insgesamt 144.500 (−1,4 %).

Der Anteil der in der Schweinehaltung maßgeblich vertretenen Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark nahm mit 93,8 % des Gesamtbestands geringfügig ab (2022: 94,0 %).

Die Zahl der am Stichtag Schweine haltenden Betriebe sank im Vergleich zu Dezember 2022 um 7,5 % auf 17.800. Die durchschnittliche Bestandsdichte lag bei 142 Schweinen je Betrieb (2022: 138 Schweine).

Erneut weniger Schafe und Ziegen



Die Schaf- und Ziegenbestände gingen um 2,2 % auf 391.900 bzw. um 2,1 % auf 96.900 Tiere zurück. Die Anzahl an Mutterschafen und gedeckten Lämmern nahm um 0,8 % auf 232.100 Tiere ab und jene der anderen Schafe um 4,2 % auf 159.700. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich der Bestand an Ziegen, die bereits gezickelt haben, sowie gedeckter Ziegen um 2,8 % auf 62.900 Tiere. Die Anzahl der anderen Ziegen sank ebenfalls um 0,7 % auf 34.100 Tiere (siehe Tabelle 2).

Weniger Rinder- und Schweineschlachtungen, mehr geschlachtete Schafe, Ziegen und Einhufer



Im Kalenderjahr 2023 wurden in Österreich weniger Rinder und Schweine geschlachtet, aber mehr Schafe, Ziegen und Einhufer wie Pferde. Die Rinderschlachtungen gingen im Vergleich zu 2022 um 2,9 % auf 620.500 zurück. Die Anzahl der tauglichen Schweineschlachtungen fiel im gleichen Zeitraum um 5,1 % auf 4,64 Mio. Gestiegen ist hingegen die Zahl der tauglichen Schlachtungen bei Schafen (+1,7 % auf 172.000), Ziegen (+16,0 % auf 13.100) und Einhufern (+13,6 % auf 468).

Regional betrachtet entfiel der größte Teil der bundesweiten Rinderschlachtungen auf Oberösterreich (32,2 %), das auch bei Ziegen (36,5 %) und Einhufern (48,3 %) den Spitzenplatz einnahm. Den größten Anteil an tauglichen Schweineschlachtungen meldete die Steiermark (40,3 %), während Niederösterreich bei Schafen (46,3 %) führend war.

Bei den nicht untersuchten Schlachtungen fielen im Kalenderjahr 2023 insgesamt 19.200 (−5,4 %) Schweine-, 160.100 (+4,9 %) Schaf- und 67.100 (+17,7 %) Ziegenschlachtungen an.

Alle erwähnten Tierarten eingeschlossen wurden im Kalenderjahr 2023 somit insgesamt 666.500 Tonnen (−4,1 %) Rotfleisch erzeugt. Weiters wurden 101,39 Mio. Geflügelschlachtungen verzeichnet, woraus sich in Summe aller Herrichtungsformen ein Schlachtgewicht von insgesamt 150.500 Tonnen ergab (siehe Tabelle 3).
Rinder-, Schweine-, Schaf- und Ziegenbestände Österreich 2023Bild vergrößern
Rinder-, Schweine-, Schaf- und Ziegenbestände Österreich 2023
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