«Längere Frostperioden bedeuten für viele Eisvögel den Tod, denn eine geschlossene Eisdecke trennt sie von ihrer Beute, den kleinen Fischen. Der geschickte Jäger droht deshalb zu verhungern», teilte der Naturschutzbund Deutschland (NABU) am Dienstag in Stuttgart mit. Wehre und Staustufen verschlimmerten die Lage noch, denn dort fließe das Wasser langsamer und die Eisdecke schließe sich schneller. Der
NABU hatte im Spätherbst den wegen seiner Schönheit und Farbenpracht als «fliegenden Edelstein» bezeichneten Eisvogel zum «Vogel des Jahres 2009» gekürt.
Der NABU vermutet, dass die Gefährdung durch das Eis dem Vogel seinen Namen eingebracht haben könnte: Wenn im Winter Seen und Flüsse zufroren, jagten plötzlich viele Eisvögel an Teichen in den Siedlungen, die wegen ihrer geschützten Lage oder ständiger Wasserentnahme länger frei blieben. Die Menschen sahen den schillernden Vogel vor allem in frostigen Perioden und nannten ihn deshalb Eisvogel, heißt es in der Mitteilung. Allerdings gebe es auch andere Theorien über die Entstehung des Namens, etwa über das althochdeutsche «eisan» für «schillern» oder die Bezeichnung «Eisenvogel» wegen seines stahlblauen Rücken- oder des rostfarbenen Bauchgefieders.
Der spatzengroße Eisvogel kann nach Angaben der Naturschützer die Verluste durch den strengen Winter wieder ausgleichen, wenn er im Frühjahr erfolgreich brüten kann. Dafür brauche er aber sauberes Wasser, naturnahe Bäche, Flüsse und Seen sowie artenreiche Talauen, wo er Fische fangen und an den Steilwänden Brutröhren bauen kann. (dpa)