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19.07.2011 | 16:43 | Vogelschutz  

Projekt "Schwalbe sucht Dorf" angelaufen

Hannover - Rauch- und Mehlschwalben gelten allgemein als Glücksbringer: Sie kündigen den Sommer an und sind in vielen Dörfern gern gesehene Gäste.

Schwalben
(c) proplanta
Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, sind beide Schwalbenarten noch weit verbreitet, ihre Besuche werden jedoch seltener. Gründe sind ein Mangel an Nistplätzen, die Aufgabe der Weideviehhaltung sowie Nahrungsknappheit. Die Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen beteiligt sich deshalb an dem Projekt „Schwalbe sucht Dorf“ der Kulturlandschaftsstiftungen Bayern, Rheinland-Pfalz, Westfalen, Rheinland und der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft.

Im Rheinland sind bereits erste Maßnahmen wie die kostenlose Ausgabe von Nisthilfen erfolgreich angelaufen. Niedersachsen wird im kommenden Jahr nachziehen und mit verschiedenen Aktionen auf die nützlichen Insektenjäger hinweisen. Immerhin sind zur Aufzucht einer Schwalbenbrut 120.000 Fliegen und Mücken nötig. Bevorzugt halten sich die Schwalben deshalb auch in der Nähe von Weidevieh oder in Ställen auf.

Türen von Nebengebäuden von Bauernhöfen sollten geöffnet werden. Dies sieht Björn Rohloff von der Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen als wichtigste Maßnahme nach dem Winter an. Dort finden die Rauchschwalben an rauen Wänden oder kleinen Vorsprüngen Platz, um ihre Nester anzubringen. Vorausgesetzt, es steht genug feuchter Lehm dafür zur Verfügung. Mit einer kleinen Pfütze oder einem Blühstreifen, kann den Lebensraum der rasanten Flugkünstler schon erheblich verbessert werden.

Mehlschwalben, die in erster Linie an den Außenfassaden von Gebäuden brüten, sind dagegen auf das Wohlwollen der Dorf- und Stadtbevölkerung angewiesen. Wo der Kotanfall unter besetzten Nestern problematisch wird, kann dies mit Hilfe von so genannten Kotbrettern verhindert werden. Schwalben gehören zu den Zugvögeln und überwintern in wärmeren Gefilden, unter anderem in Südafrika. Als Wetterexperten zeigen sie bei ihrer Jagd nach Insekten auch das Wetter an. Weil die Insekten bei warmem Wetter nach oben steigen, folgen die Schwalben ihrer Nahrung und fliegen dementsprechend höher. Kommt ein Tiefdruckgebiet, sausen die kleinen Vögel fast auf dem Boden umher. (LPD)
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