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21.08.2020 | 16:43 | Mäuseplage in Thüringen 

Hamstergutachten: Ist es bei Bekämpfung der Mäuseplage praktikabel?

Erfurt - Die von der Landesregierung geforderten Hamstergutachten vor dem Einsatz von Mäusegift auf Feldern sind aus Sicht des Thüringer Bauernverbandes nicht praktikabel.

Feldmaus Plage Thüringen
Thüringer Bauernverband: Hamstergutachten gegen Mäuseplage nicht praktikabel. (c) proplanta
Das Gutachterverfahren sei zu zeitaufwendig, außerdem gebe es nicht genügend Gutachter, kritisierte Verbandsvizepräsident Lars Fliege am Freitag. «Bis eine Begutachtung fertig ist, ist der jetzt anstehende Raps gesät, gekeimt und aufgefressen.» Er beklagte zudem, dass den Landwirten zusätzliche Kosten für die Gutachten entstünden. Hintergrund ist die in diesem Jahr grassierende Mäuseplage.

Wegen befürchteter Ernteausfälle hatte die rot-rot-grüne Landesregierung den Gifteinsatz gegen die Nager unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Dabei geht es vor allem darum, Bestände des unter Schutz stehenden Feldhamsters nicht durch das Gift zu gefährden. Deshalb sollen vom Umweltministerium gelistete Gutachter prüfen, ob auf den betreffenden Flächen Hamsterbaue liegen.

Allein in den am stärksten betroffenen Landkreisen Erfurt, Gotha, Sömmerda, Weimarer Land, Ilm-Kreis und Greiz seien derzeit bis zu 80 Prozent der Acker- und Grünlandflächen von der Feldmausplage betroffen, so Fliege. Auf 32.000 Hektar solle dort in den nächsten drei Wochen Winterraps ausgesät werden. Zuvor müssten die Flächen auf Hamster untersucht werden. Angesichts der wenigen verfügbaren Gutachter sei die Zeit dafür zu knapp.
dpa/th
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