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26.08.2018 | 08:26 | Wolfsriss 
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Wolf hat erneut in Baden-Württemberg zugeschlagen

Stuttgart - Die Ende Juli in Huzenbach (Gemeinde Baiersbronn) gerissenen Schafe gehen auf das Konto eines Wolfes. Dies hat die genetische Untersuchung von Rissabstrichen im Senckenberg-Institut ergeben.

Wölfe in Baden-Württemberg
Ergebnis der genetischen Analyse der Spuren weist Wolf nach - Staatssekretär Andre Baumann: „Der Vorfall zeigt: Ein guter Herdenschutz im Nordschwarzwald hat Priorität.“ (c) proplanta
Die Spuren hatten Mitarbeiter der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) noch am selben Tag vor Ort gesichert, als die zwei Schafe aus einer Herde von rund 20 Tieren gerissen wurden. Ein drittes Tier ist seitdem verschwunden.

Die Fachleute der FVA gehen davon aus, dass es sich um den Wolf mit dem offiziellen Kürzel „GW 852m“ gehandelt hat, der bereits wiederholt im Nord-schwarzwald nachgewiesen werden konnte. Aufgrund einer Kontamination der Proben mit Fuchsspuren konnte das Senckenberg-Institut das vorhandene Genmaterial allerdings keinem Wolfsindividuum zuordnen.

Nach den Feststellungen der FVA vor Ort belegt die Spurenlage, dass die Schafe außerhalb des Zaunes getötet wurden. Der FVA zufolge sei eine Schwachstelle des insgesamt gut aufgestellten Zaunes die zu geringe Erdung gewesen, ohne die kein ausreichender Stromschlag bei Kontakt möglich ist. Weder ein Ausbruch der Schafe, noch das Eindringen eines Wolfes könnten jedoch ohne ausreichende Erdung zuverlässig verhindert werden.

„Der Schafhalter wird zeitnah und unbürokratisch seinen finanziellen Schaden über den Ausgleichsfonds Wolf erstattet bekommen“, betonte Umweltstaatssekretär Andre Baumann am Donnerstag (23.08.) in Stuttgart. „Wir brauchen Weidetiere gerade auch im Nordschwarzwald. Die Schaf- und Ziegenbeweidung ist aus Sicht des Naturschutzes nicht ersetzbar“, sagte der Staatssekretär, der den Schafhalter kurz nach dem Vorfall persönlich besucht hatte.

„Wichtig ist daher, dass der Wolf sich jetzt nicht daran gewöhnt, in unzureichend gesicherten Herden quasi einen gedeckten Tisch vorzufinden“, sagte Staatssekretär Baumann. „Der Vorfall in Huzenbach zeigt erneut, dass die Nutztiere im Nordschwarzwald jetzt so schnell wie möglich wolfssicher eingezäunt werden müssen.“

Mit der Ausweisung der Förderkulisse Wolfprävention im Nordschwarzwald am 25. Mai 2018 fördere das Land umfangreiche Herdenschutzmaßnahmen, darunter auch Elektrozäune und die erforderliche Erdung, mit 90 Prozent der Kosten, so Baumann weiter. „Der Wolf muss einen ordentlichen Schlag bekommen, wenn er sich einer Schafherde nähert“, sagte Andre Baumann. „Das erhöht die Chancen, dass er sich doch lieber im Wald seine Nahrung sucht, wo er genügend Rehe, Hirsche und Wildschweine finden kann.“

Bei noch unzureichendem Herdenschutz können Nutztierhalterinnen und Nutztierhalter kurzfristig über die FVA vom Umweltministerium bereitgestellte Notfall-Zaunsets sowie Flatterband mit Stangen für 1,20 Meter Höhe ausleihen.
mlr-bw
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Kommentare 
peter adler schrieb am 02.12.2018 23:39 Uhrzustimmen(13) widersprechen(27)
halt einfach mal die fresse!!!! in deutschland leben 700 wölfe, die meisten haben mittlerweile gelernt, damit klar zu kommen. und du penner jaulst wegen einem wolf in bw rum und willst gleich abknallen?
hoffe, deine dummen schafe werden alle gefressen!!!
Annegret Sproesser schrieb am 26.08.2018 21:26 Uhrzustimmen(34) widersprechen(35)
Vermutlich hat GW 852m inzwischen gelernt, wie man Weidezäune überwindet. Bereits beim Überspringen von 90 cm Zäunen bekommt ein Tier mangels Erdung, keinen Stromschlag. 120 cm sind ebenfalls kein Hindernis. Gegen derart konditionierte Wölfe helfen vielleicht 180 cm hohe Weidezäune, die sie nicht mehr so einfach überspringen können, sondern sich darin verfangen. Wer soll die denn noch schleppen? und anständig abspannen?

Ich plädiere für Herdenschutz und Bejagung.
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