In der fraglichen Gegend von Thomatal seien keine Spuren gefunden worden, teilte ein Behördensprecher des Bundeslandes Salzburg am Freitag mit.
«Wir gehen aber davon aus, einen Braunbären hier gehabt zu haben beziehungsweise noch zu haben», sagte er. Das Raubtier solle nun mit installierten Kameras gefunden werden.
Am Dienstag war der 71 Jahre alte Landwirt nach eigenen Angaben nahe seiner Rinderherde auf den Bären getroffen. Er sei zurückgewichen und dabei gestolpert. Der Bär habe ihm daraufhin mit der Pranke eine Platzwunde im Gesicht zugefügt. Als der Bauer sich leblos stellte, ließ der Bär demnach von dem Mann ab und zog davon. Erst am Donnerstag war der Vorfall den Behörden gemeldet worden.
Der Landwirt ist nach Behördenangaben bislang der einzige, der den Bären gesehen haben will. Es gebe jedoch keinen Grund an seiner Aussage zu zweifeln, hieß es. Für besorgte Bürger wurde ein Infotelefon eingerichtet. In der Region seien zudem an drei Stellen sogenannte Fotofallen installiert worden, um den Bären aufzuspüren.
Bislang waren keine Bären im Bundesland Salzburg bekannt. Laut der Tierschutzorganisation
WWF leben im benachbarten Bundesland Kärnten jedoch fünf bis acht dieser Tiere.
In Bayern werden unterdessen Erinnerungen an das Schicksal des Bären Bruno vor acht Jahren wach. Der Bär war aus Italien eingewandert und schließlich erschossen worden - bis heute ist nicht ganz klar von wem. Thomatal liegt etwa 70 Kilometer Luftlinie von der bayerischen Grenze entfernt.
«Vor allem jüngere Bärenmännchen wandern auf der Suche nach einem eigenen Territorium oft größere Strecken. Es ist nicht vorhersehbar, in welche Richtung die Tiere wandern», teilte das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) mit. Lange sei damit jedoch nicht mehr zu rechnen. «Die Winterruhe bei Bären beginnt üblicherweise im Oktober.» (dpa)