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29.08.2015 | 15:37 | Zugvögel 

Störche aus Thüringen überwintern in Spanien

Barchfeld - Viele Weißstörche, die das Frühjahr und den Sommer im Land verbracht haben, beginnen in den nächsten Tagen ihre Reise in die Winterquartiere.

Weißstörche in Thüringen
Die Zahl der Weißstörche, die in Thüringen brüten, hat sich innerhalb von zehn Jahren verdoppelt. Trotzdem ist Thüringen kein Storchenland. (c) proplanta
«Die Thüringer Störche zieht es vor allem nach Spanien», sagte Klaus Schmidt vom Naturschutzbund (Nabu) in Barchfeld. Der Experte, der sich seit mehr als 50 Jahren mit den Störchen zwischen Harz und Thüringer Wald beschäftigt, spricht von einem guten Storchen-Jahr 2015 mit viel Nachwuchs.

Etwa 90 Jungstörche seien flügge geworden, so viele wie noch nie in Thüringen. Der bisherige Rekordwert lag bei 86 Störchen und stamme aus dem Vorjahr. Der Nachwuchs, der in der Regel Anfang Mai geschlüpft sei, habe sich schon Wochen vor den Altvögeln auf den Weg zu den Winterquartieren gemacht.

Trotz der in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Bestände sei das bergige und waldreiche Thüringen «kein Storchenland». Große Wiesenflächen und begrünte Flussläufe wie beispielsweise an der Werra, wo es vergleichsweise viele Storchennester gebe, seien recht selten. «Wir haben mehr Schwarz- als Weißstörche in Thüringen.» Die dunklen und seltenen Verwandten von Adebar leben scheu in Wäldern und an Gebirgsbächen.

Nach Angaben des Nabu-Experten gab es in diesem Jahr bei den Weißstörchen erneut etwa 45 Brutpaare. In den vergangenen zehn Jahren habe sich der Bestand verdoppelt, weil sich junge Vögel aus dem Südwesten Deutschlands angesiedelt hätten. In den 60er Jahren habe es in Thüringen nur sechs Brutpaare gegeben, sagte Schmidt.

Die gute Entwicklung des Storchennachwuchses führte der Nabu auf das trockene Wetter, aber auch neue Nisthilfen und weniger tote Vögel durch den Zusammenstoß mit Stromleitungen zurück. Obwohl es durch die Trockenheit weniger Frösche, Heuschrecke und Regenwürmern gab, hätten die Störche keinen Hunger gelitten. Sie seien auf Mäuse, in einigen wenigen Fällen in der Thüringer Ackerebene sogar auf Hamster ausgewichen. «Die fragen nicht, ob ihre Beute auf der Roten Liste der bedrohten Arten steht», sagte Schmidt.

Storchenreichster Ort in Thüringen ist laut Nabu erneut Breitungen an der Werra mit drei besetzten Nestern und zehn Jungvögeln gewesen. Die meisten Storchenpaare gebe es mit elf im Wartburgkreis, gefolgt von der Region Goldene Aue im Kyffhäuserkreise mit acht und Sömmerda mit sechs. (dpa/th)
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