Nur durch die Weiterführung der in 2008 begonnenen Impfungen gegen BTV8 kann das langfristig angestrebte Ziel einer Ausmerzung erreicht werden, heißt es in einer Erklärung des DBV-Präsidiums zur Blauzungenkrankheit. Die stark rückläufigen Fälle würden verdeutlichen, dass die Impfaktion in Deutschland bisher erfolgreich war und somit gravierende wirtschaftliche Schäden vermieden werden konnten.
Dazu beigetragen hätten die hohe Akzeptanz der Impfung bei den Tierhaltern sowie der Einsatz aller Beteiligten in Bund und Ländern. Gleichzeitig sei aber die zugesagte Aufstockung der EU-Kofinanzierung für die laufenden Bekämpfungsprogramme dringend notwendig in Anbetracht der hohen Kostenbelastung bei den Tierhaltern, betonte der DBV. Die Bekämpfung der Blauzungenkrankheit sei noch lange keine Routine, sondern erfordere weiterhin tatkräftige Unterstützung.
Vor dem Hintergrund der BTV1-Impfungen in Frankreich werde das Risiko einer BTV1-Infektion für Tiere hierzulande nach Einschätzung von Bund und Ländern erheblich gesenkt. Die Situation muss nach Auffassung des
DBV jedoch aufmerksam verfolgt werden. Das Präsidium mahnte daher an, ein Höchstmaß an Transparenz über Maßnahmen innerhalb der EU einzufordern, damit alle Beteiligten die Gefahren besser einschätzen können. Zudem bittet das Präsidium die Länder, national die Schaffung eines Mindestvorrats an Impfstoffen gegen BTV1 zu prüfen, um im Falle eines Ausbruchs in Deutschland schnell mit der Impfung beginnen zu können.
Langfristig hält das Präsidium es für sinnvoll, dass auf EU-Ebene eine Vakzine- bzw. Antigenbank für die verschiedenen Serotypen eingerichtet wird, damit einem Neuausbruch zeitnah durch inaktivierte Impfstoffe begegnet werden kann. Damit könnten Tierverluste ebenso wie die Folgen umfangreicher Handelsbeschränkungen möglichst niedrig gehalten werden. Das DBV-Präsidium mahnte zudem die rasche Aufklärung der Quelle des in den Niederlanden und Niedersachsen nachgewiesenen Serotyps 6 an. (DBV)