Angesichts steigender Fallzahlen bestehe dringender Handlungsbedarf, um den Tierschutz und die
Tierseuchenbekämpfung sicherzustellen, heißt es in einem Brief, den der Bundesverband Praktizierender
Tierärzte (bpt), die Bundestierärztekammer (BTK), der Bundesverband der beamteten Tierärzte (BbT), die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG), der Veterinärmedizinische Fakultätentag und der Deutsche
Tierschutzbund vergangene Woche an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gerichtet haben.
Die Verbände fordern, Tierärzte, tiermedizinische Fachangestellte sowie Tierpfleger unverzüglich als systemrelevante Berufe einzustufen und für Tierarztpraxen und tierärztliche Kliniken flexible Quarantäneregelungen ähnlich denen der Humanmedizin zu erlassen.
Außerdem sollten Hygienerichtlinien zum Umgang mit dem Coronavirus in Tierarztpraxen, landwirtschaftlichen Betrieben und Tierheimen erarbeitet werden, um Angestellte und
Tierhalter bestmöglich zu schützen. Um schnell und möglichst einheitlich auf die weitere Entwicklung reagieren zu können, ist nach Ansicht der Verbände auch die Einrichtung eines Expertengremiums aus Vertretern von Bundesregierung, Behörden und Universitäten sowie Verbänden von Tierärzten und Tierhaltern dringend notwendig.
Die Behandlung kranker Tiere, die Sicherheit von
Lebensmitteln und die Bekämpfung von Tierseuchen müssten zum Schutz von Mensch und Tier auch weiterhin flächendeckend gewährleistet werden können.
Die
Versorgung mit Tierarzneimitteln in Deutschland ist derweil offenbar nicht gefährdet. Wie der Bundesverband für
Tiergesundheit (BfT) berichtete, liegen bislang keine Informationen über Lieferausfälle vor. Der Verband ermutigte die Tierärzte, ihre normalen Bestellmuster beizubehalten, um einen angemessenen Bestand an Tierarzneimitteln aufrechtzuerhalten. Man befinde sich in Gesprächen mit den zuständigen Bundesbehörden, die über etablierte Mechanismen zur Behandlung von Versorgungsproblemen verfügten. Die Auswirkungen der Corona-Epidemie würden weiter beobachtet und analysiert.