Auf langwierige Verhandlungen mit Merkur, Billa, Spar und Co. folgte nun endlich konsequentes Handeln seitens der Supermarktketten: Verfettete Gänsekeulen aus Käfigbatterien in Ungarn sind in Österreichs Einzelhandelsketten nicht mehr erhältlich. REWE Austria verzichtet neben dem Verkauf des Fleisches selbst nun sogar auf Pasteten, die Gänse- oder Entenfleisch enthalten. Die Terrinen und Pasteten gelten als Restverwertung der Stopfleberproduktion.
Auch bei der VIER PFOTEN-Kampagne gegen den Lebendrupf von Gänsedaunen wurden große Fortschritte erzielt. REWE Austria und SPAR orderten im vergangenen Jahr nur Ware von Tieren, denen garantiert keine Federn und Daunen bei lebendigem Leib ausgerissen wurden. Strenge Kontrollen von VIER PFOTEN bei ungarischen Produzenten machten diesen Erfolg möglich. Die Kontrollen bewiesen den Ausstieg ungarischer Gänsezüchter aus dem Lebendrupf, stellten aber dem Einzelhandel auch klar dar, welche Firmen nach wie vor tabu sind.
Diese Erfolge sind möglich, da der Handel faire Preise bezahlt und damit den Mästern den Ausstieg aus der
Tierquälerei ermöglicht. "Wenn dieser Trend weitergeht, haben Tierquälereien wie Lebendrupf und Stopfmast in Zukunft keine Chance mehr. Das ebnet den Weg für nachhaltige verantwortungsvolle Tierzucht in Ungarn", so Marcus Müller, Kampagnenleiter von VIER PFOTEN.
Trotz aller Erfolgsmeldungen gibt es leider auch 2009 noch "schwarze Schafe". Sowohl auf dem Wiener Großgrünmarkt als auch auf dem Naschmarkt wird nach wie vor das verfettete Fleisch der Stopfgänse und -enten verkauft. "Dort wird dem Kunden das Fleisch als Fleisch aus Freilandhaltung zum Höchstpreis offeriert. Ein Verbraucherbetrug im doppelten Maße: die Gänse kommen aus Käfighaltung, und statt dem wahren Wert - der im Centbereich liegt-, zahlt der Kunde 22 Euro für zwei Keulen aus Tierquälerei. Das ist Verbraucherbetrug und ein Schlag gegen den Tierschutz auf dem Wiener Prestigemarkt", erklärt Marcus Müller.
VIER PFOTEN fordert einen sofortigen Verkaufsstopp auf den städtischen Märkten. "Was in Österreich verboten ist, sollte in ganz Österreich auch nicht vekauft werden, sonst sind unsere strengen Tierschutz- und Verbraucherschutzgesetze ad absurdum geführt", betont der Kampagnenleiter. (ots)