21.12.2009 | 15:53 | Wetterbericht
«Gelber Engel» im Schnee: Überstunden vor dem FestMünchen - Geplatzte Reifen, eingefrorene Motoren, leere Batterien: |
Für Oliver Bäuml ist der verschneite Wochenbeginn Großkampftag. «Montags wollen alle möglichst schnell weiterkommen, und dann kommt auch noch der Schnee dazu», erzählt der 39-jährige «Gelbe Engel» in Diensten des ADAC. Sechs Pannen hat der Münchener in zwei Stunden behoben. Um 16 Uhr soll Dienstschluss sein. Aber Bäuml rechnet schon am Morgen damit, Überstunden machen zu müssen.
Neun von zehn Autoprobleme behebe er direkt vor Ort, schätzt der Pannenhelfer. Wenn aber beispielsweise eine Scheibenwaschanlage eingefroren sei, könne er auch nichts mehr machen. «Das ist mir am Wochenende passiert», erzählt Bäuml, «aber ich kann die Wasserleitungen leider auch nicht sofort wieder auftauen.» Dafür hätten die meisten Menschen dann Verständnis. «Autofahrer und Pannenhelfer rücken bei Schneefall enger zusammen. An solchen Spitzentagen helfen sich auch die Kollegen gegenseitig.»
Natürlich gebe es Menschen, die unter Zeitdruck sauer seien, wenn der «Gelbe Engel» auf sich warten lässt. «Viele wissen aber, dass es bei Schnee enger wird. Wir müssen uns schließlich auch den Wetterverhältnissen anpassen.» Deswegen stünden in der Zentrale ständig Wechselfahrzeuge bereit, denn auch ein ADAC-Auto kann bei Schnee und Eis über den Bordstein rutschen und so den Reifen ruinieren. «Damit die Wartezeit nicht zu lang wird, steigen wir in diesen Notfällen auch auf die freien Autos von Kollegen um, die derzeit nicht arbeiten.»
Bäuml sagt, dass ihm sein stressiger Job dennoch Spaß mache - solange seine Ehefrau mitspiele. «Sie ist daran gewöhnt, manchmal mit dem Essen warten zu müssen.» Außerdem sei sie in der Vorweihnachtszeit für den Kauf von Geschenken zuständig. Trotz Schneechaos und Überstunden werden die Bäumls aber in Ruhe feiern: «Einen Weihnachtsbaum haben wir wie alle anderen auch.» (dpa)
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