Umweltschutz gehörte nicht zu den Stärken der Industriebetriebe der DDR. Und so müssen sich die Behörden auch heute noch mit zahlreichen Altlasten herumschlagen. Doch es ist auch schon viel geschehen. (c) proplanta
DDR-Altlasten: Noch rund 1.000 Flächen belastet
Rund 1.000 Flächen in Sachsen-Anhalt sind derzeit noch mit Giften aus der DDR-Zeit belastet und müssen saniert werden.
Das betrifft beispielsweise Böden in der Altmark, die durch die dortige Erdgasförderung kontaminiert wurden, wie eine Sprecherin des Umweltministeriums sagte. Außerdem würden aktuell im Mansfelder Land alte Abraumhalden mit Büschen und Bäumen bepflanzt. In diese und ähnliche Arbeiten werden den Angaben zufolge in den kommenden 10 bis 15 Jahren rund 100 Millionen Euro investiert.
Weitgehend abschlossen ist dagegen laut Ministerium die Sanierung an den Standorten früherer DDR-Chemiebetriebe wie etwa in Bitterfeld, Buna, Leuna und Zeitz oder in alten Industriegebieten wie Magdeburg-Rothensee. Die Böden dort seien mit Teer, Schwermetallen oder organischen Schadstoffen wie Chlorverbindungen sehr schwer belastet gewesen.
Die Beseitigung dieser Schäden war deshalb besonders aufwendig und teuer. Oft musste der Boden ausgetauscht werden. Seit Mitte der 1990er Jahre sind nach Angaben des Ministeriums 800 Millionen Euro in die Sanierung belasteter Böden geflossen.
Jedoch haben zu DDR-Zeiten nicht nur der Boden, sondern auch das Grundwasser Schaden genommen. Dessen Sanierung ist nach Ministeriumsangaben deutlich langwieriger und könnte Jahrzehnte, in Einzelfällen womöglich Jahrhunderte dauern. Insgesamt hat Sachsen-Anhalt für Sanierung von Umweltschäden an Grundwasser und Böden bislang rund 1,3 Milliarden Euro investiert.