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30.05.2016 | 09:00

Tote nach schweren Unwettern in Süddeutschland

Schwere Unwetter Schwäbisch Gmünd
Schwere Gewitter, extremer Regen und Sturm haben in Baden-Württemberg und Bayern immense Schäden angerichtet. Die Behörden sprechen von einer «Naturkatastrophe». Es gibt Tote und wohl auch zahlreiche Verletzte. Die Lage ist dramatisch. (c) proplanta

Gewittersturm verwüstet Ort auf Frankenhöhe



Flachslanden - Thomas Guggenberger erinnert sich nur, dass alles ganz schnell ging: «Das Gewitter kam, und schon kurz darauf stand alles unter Wasser. Das kam mit so einer Wucht, das konnte man einfach nicht aufhalten». Der 58-Jährige musste ebenso wie die alarmierten Feuerwehrleute hilflos zusehen, wie sein Haus am Ortsrand des fränkischen Flachslanden-Sondernohe bis zum Erdgeschoss im Wasser versank. Das Gebäude bekam die Wucht des nächtlichen Hochwassers besonders stark ab.

Guggenberger steht am Montagmorgen bei Nieselregen wie gelähmt vor einem Schutthaufen in seinem Keller. Alles, was er dort aufbewahrt hatte, wurde von den Wassermassen zerstört. Feuerwehrleute sind dabei, den letzten Rest brauner Schmutzbrühe aus dem Keller zu pumpen.

Sondernohe, ein kleiner Ort auf der Frankenhöhe, ist von den Folgen des starken Gewitters vom Sonntagabend besonders stark betroffen. «Das ist ein Ort der Verwüstung», sagt ein Feuerwehrmann nach seinem nächtlichen Einsatz. «Wie nach dem Krieg» sehe ihr Ort nach der Unwetterkatastrophe aus, finden einige Anwohner.

Die Spuren der Zerstörung ziehen sich wie eine Schneise durch den Ort. Fast eineinhalb Meter hoch habe das Wasser auf der Ortstraße gestanden, berichtet ein Bewohner. Auch am Montag ist der Kemmath-Bach noch immer ein reißendes Gewässer.

Mit welcher Wucht die Wassermassen durch den Ort gerauscht sein müssen, zeigen die eingedrückten Garagentore, die umgeknickten Verkehrsschilder und ein herumgewirbeltes Auto. Vom Wasser mitgerissene Holzscheite drückten Fenster ein, die Fluten verbogen Brückengeländer und rissen Fahrräder und Blumenkästen mit.

Hans Hofmann, dessen weiter oben liegendes Haus von dem Hochwasser verschont blieb, wundert sich über die Naturkatastrophe nicht: «Der Kemmath-Bach hat einen sehr großen Einzugsbereich. Da fließen Bäche aus mehreren Tälern zusammen». Da brauche es gar nicht sehr stark zu regnen, um das Nadelöhr Sondernohe zu überfluten. «Aber so ein Hochwasser gab es hier noch nie», berichtet ein in Sondernohe geborener und aufgewachsener 73-Jähriger.

Wie schnell das Hochwasser über den Ort hereinbrach, bezeugen auch die halbvollen Bier- und Schnapsgläser auf dem Stammtisch des örtlichen Gasthauses. «Da können Sie sehen, wie plötzlich die Gäste das Lokal verlassen haben, als sie merkten, dass der Ort bereits unter Wasser stand», erzählt der Wirt.
dpa
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