Das Hochwasser hält sich in einigen Teilen Hessens hartnäckig. Mit Blick auf die Wettervorhersage, die neue Niederschläge ankündigt, soll auch das Wasser wieder an einigen Flüssen steigen - aber meist nicht so hoch wie zuletzt. (c) proplanta
Hochwasser in der Elbe - Pegelstände gehen weiter hoch
Auch in der Elbe ist aufgrund von Tauwetter und Regen in ihrem tschechischen Einzugsgebiet Hochwasser. Am Pegel Schöna wurde der Richtwert für die unterste Alarmstufe am frühen Freitagmorgen bei vier Metern überschritten, am Nachmittag war der Wert dort 66 Zentimeter höher - bei weiter steigender Tendenz.
«Die Welle rollt», sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (
LfULG) in Dresden. Der langgestreckte Hochwasserscheitel werde in der Nacht zum Montag Riesa erreicht haben, mit einem Überschreiten der Alarmstufe 2 rechnen die Hydrologen derzeit aber nicht. «Es gibt lokal Einschränkungen, aber keine akute Gefahr.»
Entscheidend für den laut Internationaler Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) viertgrößten Fluss Europas ist das Wetter am Oberlauf. Er wird zu 95 Prozent aus dem großen tschechischen Einzugsgebiet gespeist, das Wasser kommt daher mehrere Stunden zeitverzögert in Deutschland an.
In Dresden erwarten die Hydrologen den Höchststand nach Angaben vom Freitag für Samstagabend bei 4,67 Metern. Das Umweltamt rief schon bei einem Pegelstand von 3,86 Metern die Alarmstufe 1 aus, um 16.00 Uhr war der Richtwert (4 Meter) dann tatsächlich erreicht.
Der
Betrieb zweier Elbfähren im Gebiet der Landeshauptstadt wurde eingestellt. «Johanna» muss pausieren und wurde am Ufer vertäut, wie die Dresdner Verkehrsbetriebe mitteilten. Auch die Personenfähre am Schloss Pillnitz kann nicht fahren. Erste Teile des Elberadwegs sowie Elbzugänge wurden abgesperrt.
Auch für die Lausitzer Neiße und die Untere Weiße Elster gelten weiter Hochwasserwarnungen, dabei lag der Wert an je einem Pegel im Bereich der Alarmstufe 1. «Dabei tritt ein Fluss über die Ufer, aber es gibt keine großflächigen Überschwemmungen», sagte die LfULG-Sprecherin. «Wir sind weit weg von einer Katastrophe.»
In den anderen Flussgebieten im Freistaat hat sich die Lage unterdessen bei sinkenden Wasserständen entspannt. Am Morgen wurde auch für die Mulde Entwarnung gegeben. Die wegen einer Baustelle zum
Hochwasserschutz verengte Zwönitz ist am Pegel Burkhardtsdorf noch im Alarmbereich.