Wirtschaftlich Spitze: Das Gewicht von Europa im Kreis der G20
Europa erwirtschaftet mit nur knapp sieben Prozent der Weltbevölkerung fast ein Viertel des globalen Wohlstands - und auch in der Gruppe der 20 großen Industrie- und Entwicklungsländer mischen EU-Staaten weit vorne mit. Zum G20-Gipfel in China hat die europäische Statistikbehörde Eurostat einige Vergleichszahlen veröffentlicht:
- Mit seinen 509 Millionen Einwohnern liegt die EU als Ganzes bei der Bevölkerungszahl weltweit an Nummer drei - allerdings mit großem Abstand hinter den Giganten China (1,38 Milliarden) und Indien (1,31 Milliarden). Die Vereinigten Staaten (322 Millionen) und auch starke
Schwellenländer wie Indonesien (258 Millionen) und Brasilien (208 Millionen) hängt die EU ab.
- Auch bei der Wirtschaftskraft sticht die europäische Staatengemeinschaft insgesamt die USA und China aus: Die EU hatte einen Anteil von 23,8 Prozent an der Produktion aller Güter und Dienstleistungen weltweit, die Vereinigten Staaten kamen auf 22,2 Prozent und China auf 13,4. Die drei und Japan erwirtschaften zusammen fast zwei Drittel des weltweiten Bruttoinlandsproduktes.
- Die Geburtenquote ist in der EU dagegen im Vergleich zu anderen G20-Staaten sehr niedrig: In der Gemeinschaft kommen statistisch auf jede Frau 1,5 Geburten, dahinter liegen im Kreis der G20 nur Südkorea mit 1,2 und Japan mit 1,4. Saudi-Arabien hat hingegen eine Geburtenquote von 2,8, Indonesien und Indien von jeweils 2,5.
- Die EU produziert 28,5 Prozent ihres Stroms aus erneuerbaren Quellen und Abfall und liegt damit innerhalb der G20 an Platz vier. Spitzenreiter Brasilien spielt allerdings mit 76,8 Prozent in einer ganz anderen Liga, ebenso wie Kanada mit 62,8 Prozent Ökostrom. Auch die Türkei ist mit 28,9 Prozent noch eine Spur besser als die EU. Die Forschungsausgaben liegen mit 2,03 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in der EU nur halb so hoch wie in Südkorea (4,15 Prozent).